Chancen und Risiken der Demenzvorhersage:
Wo besteht politischer Handlungsbedarf?
am 5. April 2019 in Berlin
Anmeldung
 
Sehr geehrte Frau Braun,
 
Fortschritte in der Biomarker-Forschung werden in naher Zukunft eine preiswerte Vorhersage von Demenzen ermöglichen. Ist unsere Gesellschaft auf die ethischen, sozialen und rechtlichen Herausforderungen ausreichend vorbereitet?
 
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Diskursverfahren Prä-Diadem ("Entscheidungskonflikt prädiktive Demenz-Diagnostik", www.demenzvorhersage.de) soll den gesellschaftlichen Diskurs anregen und den medizinischen Fortschrittsprozess begleiten. Geleitet wird dieser Prozess vom IEGUS - Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft Bochum/Berlin und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen. Bei einem Pressegespräch möchten wir Ihnen verschiedene Perspektiven auf das Thema vorstellen. Es findet statt
 
am Freitag, 5. April 2019, 16:00 bis 18:00 Uhr
im Hotel Aquino, Tagungszentrum Katholische Akademie,
Hannoversche Straße 5b, 10115 Berlin
 
Ihre Gesprächspartnerinnen und -partner sind:
 
Prof. Dr. Andreas Kruse
Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung; Leiter des Instituts für Gerontologie,
Universität Heidelberg; Mitglied im Deutschen Ethikrat
 
Prof. Dr. Stefan Teipel
Leiter der Klinischen Forschung am Standort Rostock/Greifswald, Gruppenleiter und stv. Standortsprecher,
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
 
Christa Matter
Geschäftsführerin der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V.
 
Sabine Jansen
Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
 
Prof. Dr. Silke Schicktanz und apl. Prof. Dr. Scott Stock Gissendanner
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen und
IEGUS - Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft Bochum/Berlin,
Leitung des bundesweiten Diskursverfahrens „Konfliktfall Demenzvorhersage“
 
Moderation
Antje Hoppe, Chefredakteurin Gerechte Gesundheit
 
Die Plätze sind begrenzt. Wir bitten um eine Online-Anmeldung.

Zur Diskussion stehende Themen

 
•  Was sind die wichtigsten ethischen, sozialen und rechtlichen Implikationen einer preiswerten Demenzvorhersage?
•  Wann sind neue Demenzvorhersage-Tests auf dem Markt realistisch zu erwarten und welche Vorteile können sie für die Arzneimittelforschung bringen?
•  Welche Vor- und Nachteile würde das Wissen um das eigene Demenzerkrankungsrisiko vor Eintritt von Symptomen bringen?
•  Ergebnisse des BMBF geförderten Diskursprojekts „Konfliktfall Demenzvorhersage“ (2017-2019)
•  Wie hängen die prädiktive Demenzdiagnostik und die Nationale Demenzstrategie zusammen?
 
Hintergrund

An preiswerten Biomarker-basierten Tests, die Jahre vor der klinischen Diagnose ein individuelles Demenzerkrankungsrisiko vorhersagen sollen, wird derzeit international geforscht. Die Berichterstattung über Bluttests zur Prädiktion eines Alzheimer-Erkrankungsrisikos hat z. B. kürzlich auch in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit und Diskussionen gesorgt.
Neue Verfahren prädiktiver Demenzdiagnostik werden Aufwind in die Arzneimittelforschung zur Entwicklung neuer Therapieansätze bringen. Finden solche Testverfahren aber im klinischen Kontext eine breitere Verwendung, bringen sie ethische, soziale und rechtliche Herausforderungen mit sich. Darauf ist unsere Gesellschaft noch nicht ausreichend vorbereitet. Daher muss ein gesellschaftlich akzeptierter, ethischer und sozialrechtlicher Rahmen geschaffen werden, bevor prädiktive Tests auf den Markt kommen.
Deutschland hat bisher anders als andere europäische Länder noch keine etablierte „Nationale Demenzstrategie“. Diese wird jedoch momentan entwickelt. Der Zeitpunkt zur Diskussion prädiktiver Verfahren für Demenzerkrankungen könnte daher nicht passender sein. Das IEGUS - Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft und das Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen möchten dieses Thema mit Ihnen bei einem Pressegespräch erörtern. Hintergrund ist das bundesweite, vom Bundesforschungsministerium geförderte Diskursverfahren Prä-Diadem („Entscheidungskonflikt prädiktive Demenz-Diagnostik“). Auf der Veranstaltung sollen verschiedene Perspektiven beleuchtet und eine gesundheitspolitische Diskussion angeregt werden. Führende Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen halten Impulsreferate zu unterschiedlichen Aspekten der Demenzvorhersage. Informelle Gespräche können anschließend bei einem Imbiss weitergeführt werden.


 
Das Programm ist in erster Linie an Journalistinnen und Journalisten sowie Personen mit politischer oder professioneller Verantwortung in den Feldern gerichtet, die durch eine prädiktive Demenzdiagnostik tangiert sind. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen.