In Nordrhein-Westfalen (NRW) war jede bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherte Erwerbsperson im letzten Jahr durchschnittlich 1,43 Tage wegen Rückenbeschwerden krankgeschrieben - insgesamt waren das 1,7 Millionen Fehltage. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Kasse hervor. Hochgerechnet auf alle rund 8,6 Millionen Erwerbspersonen in NRW ergebe das knapp 13 Millionen Fehltage pro Jahr. In den Unternehmen zwischen Rhein und Weser fehlten also täglich durchschnittlich 36.000 Beschäftigte aufgrund von rückenbedingten Erkrankungen.
"Um diese Krankschreibungen zu vermeiden, brauchen wir neben der Prävention Angebote, die individuell auf die Patienten zugeschnitten sind. Operationen sollten dabei nur die letzte Konsequenz sein", fordert Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung in NRW. Bei vielen Beschwerden seien konservative Therapien wie Krankengymnastik oder Entspannungsverfahren eine adäquate Alternative. Grundsätzlich sollten sich Patienten bei geplanten operativen Eingriffen an der Wirbelsäule eine "Zweite Meinung" durch einen unabhängigen Experten einholen. "Für rund 90 Prozent unserer Versicherten, die das TK-Zweitmeinungsverfahren in Anspruch genommen haben, wurde dadurch eine Rücken-OP unnötig", betont van Aalst.
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