Das Hamburger Gesundheitswesen setzt sich gemeinsam für eine Eindämmung des Antibiotikaverbrauchs ein. Dafür hatten sich die Mitglieder der Hamburger Landeskonferenz zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung zuvor ein Jahr lang sektorenübergreifend mit dem Thema befasst. Gemeinsames Ziel von Gesundheitsbehörde, Krankenkassen, Ärzte-, Zahnärzte- und Psychotherapeutenkammer, Krankenhausgesellschaft, Apothekern und Patientenvertretern ist es, durch eine Reihe von Maßnahmen für Gesundheitsberufe und eine Öffentlichkeitskampagne den oft zu häufigen oder nicht notwendigen Einsatz von Antibiotika zu reduzieren.
Hauptindikation für eine Antibiotika-Therapie im ambulanten Bereich sind laut Arzneimittelverordnungsreport (AVR 2015) Atemwegsinfekte. TK-Zahlen zeigen, dass im Jahr 2016 in Hamburg jeder fünfte Beschäftigte, der aufgrund einer Erkältung krankgeschrieben war, Antibiotika verordnet bekam. Dabei werden Atemwegsinfekte - im Unterschied zu Lungenentzündungen - in mehr als 90 Prozent der Fälle von Viren ausgelöst: Gegen eine Virus-Infektion aber helfen Antibiotika nicht.
Daher begrüßt die TK, dass die Akteure des Hamburger Gesundheitswesens ihre Kräfte bündeln, damit Antibiotika weiterhin wirksam bleiben. An der Antibiotika-Strategie, die unter dem Motto "Antibiotika gezielt einsetzen" steht, hat die TK von Anfang an intensiv mitgearbeitet.
"Unser erklärtes Ziel ist es, dass Ärzte und Patienten gemeinsam sensibler mit Antibiotika umgehen. Gut informierte Patienten können gestärkt in das Gespräch mit ihrem Arzt gehen. Sie sollten im Zweifelsfall mit ihrem Arzt auch über das Für und Wider vor der Einnahme von Antibiotika sprechen", so Maren Puttfarcken, Leiterin TK-Landesvertretung Hamburg.
Ein Teil der gemeinsamen Hamburger Antibiotika-Strategie "Antibiotika gezielt einsetzen" sind Abreißblöcke für Arztpraxen und Apotheken, die Patienten in kompakter Form über die Anwendung und die Risiken von Antibiotika informieren.
(Quelle: BGV; TK)
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