Techniker Krankenkasse
TK spezial

Schleswig-Holstein

Nr.4 | 2017

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Sehr geehrte Damen und Herren,

nach dem Scheitern der Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen ist die Regierungsbildung derzeit unklar. Notwendige Reformen liegen damit vorerst auf Eis. Dabei bedarf nicht nur der Morbi-RSA einer Reform um bestehende Wettbewerbsverzerrungen zu beheben und einen fairen Finanzausgleich und faire Wettbewerbsbedingunbgen unter den Krankenkassen zu schaffen.

Handlungsbedarf besteht auch in der Neuregelung der Notfallversorgung. Eine koordinierte Notfallversorgung könnte ein Baustein sein, die Notaufnahmen an den Kliniken zu entlasten. Hierzu sollten an geeigneten Krankenhäusern sogenannte Portalpraxen errichtet und gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung betrieben werden. Diese können dann rund um die Uhr die zentrale Anlaufstelle für alle Notfallpatienten sein.

Dr. Johann Brunkhorst
Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein

Inhalt

Aufzählung

Morbi-RSA: Vorgelegte Empfehlungen verstärken Fehlanreize im System

Aufzählung

Auf dem Weg zur koordinierten Notfallversorgung in Schleswig-Holstein

Aufzählung

Digitale Krankschreibung: TK setzt auf Bits statt auf Blätter

Aufzählung

TK fordert Masterplan für die Pflege

Aufzählung

So schläft der Norden: Nur jeder Zweite nach dem Aufwachen gut ausgeruht

Aufzählung

TK fordert einheitliche Richtlinie für Zweitmeinungsverfahren

Aufzählung

Online-Angebot: TK-DepressionsCoach

Morbi-RSA: Vorgelegte Empfehlungen verstärken Fehlanreize im System

 

TK-Position zum Sondergutachten zum Risikostrukturausgleich

 

Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) ist das Verteilungsinstrument für die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds an die Krankenkassen.

Seine zentrale Aufgabe ist es, seitens der Krankenkassen nicht beeinflussbare Faktoren bezüglich ihrer Versichertenstruktur auszugleichen. Da der Morbi-RSA die Finanzströme zwischen dem Gesundheitsfonds und den Krankenkassen maßgeblich bestimmt, ist seine Ausgestaltung in hohem Maße wettbewerbsrelevant. Die aktuelle Ausgestaltung des Morbi-RSA führt jedoch zu starken Wettbewerbsverzerrungen.

Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesversicherungsamt (BVA) hat eine Zusammenfassung des Sondergutachtens zum Morbi-RSA vorgelegt und empfiehlt darin ein Vollmodell. Anlass des Gutachtens waren unter anderem eine Überprüfung der Wirkung des Morbi-RSA und die Kodierbeeinflussung von Krankheiten.

Aus Sicht der TK enthält das Gutachten keine geeigneten Vorschläge, um die Wettbewerbsverzerrungen in der gesetzlichen Krankenversicherung abzubauen. Im Gegenteil: Die vorgelegten Empfehlungen verstärken die Fehlanreize im System.

Information

Information

Studie im Auftrag der TK zeigt:

Einflussnahme der Krankenkassen auf Ärzte geht weiter

Im April 2017 hat der Gesetzgeber auf die Einflussnahme der Kassen bei der Kodierung von Diagnosen reagiert und sie verboten. Die Sudie zeigt jedoch, dass das entsprechende Gesetz bislang keine ausreichende Wirkung entfaltet: Schon in den ersten zwei Quartalen nach Inkrafttreten sind bereits wieder 18,2 Prozent der nun befragten Ärzte von Krankenkassen zu ihrer Diagnosestellung beraten worden. Hochgerechnet ergibt das allein für diesen Zeitraum etwa 11.000 niedergelassene Ärzte deutschlandweit.

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Auf dem Weg zur koordinierten Notfallversorgung in Schleswig-Holstein

 

Rückblick auf die gesundheitspolitische Jahrestagung der TK

 

Die Zahl der Patienten in den Notaufnahmen der Krankenhäuser steigt kontinuierlich. Immer mehr Menschen gehen direkt in die Notfallambulanz der nächstgelegenen Klinik oder rufen den Rettungswagen unter 112. Die Folge: Die Notaufnahmen und das Klinikpersonal sind überlastet. Ein Teil der Patienten wäre in den Notfallpraxen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes oder gar in der regulären ambulanten Versorgung ebenso gut oder besser versorgt.

Wie kommen Patienten an die richtige, persönlich angemessene Behandlung, ohne lange Wartezeiten, Doppelbefundungen und personelle Überlastung in den Notfallambulanzen? Wie sehen die Zukunftskonzepte für eine integrierte Notfallversorgung in Deutschland aus? Mit diesen Fragen beschäftigten sich vor 120 Teilnehmern Vertreter von Krankenhäusern, Kassenärzten und Rettungsdiensten sowie das Gesundheitsministerium und die TK.

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Digitale Krankschreibung: TK setzt auf Bits statt auf Blätter

 

Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung - Ein Pilotprojekt der TK in Schleswig-Holstein

 

Weniger Bürokratie bei Krankschreibungen: Mit einem Pilotprojekt zu digitalen Krankschreibungen wollen die TK und der Kieler Softwarehersteller MediSoftware Arztpraxen und Versicherte entlasten. Mediziner können mit einem einfachen Mausklick in der Praxissoftware eine elektronische Nachricht an die TK auslösen. Das neue digitale Verfahren ist einfacher, schneller und preiswerter. Sowohl für den Patienten als auch für die Arztpraxen.

Seit Projektstart im Oktober 2017 sind bereits über 5.600 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen in digitaler Form bei der TK eingegangen. Aktuell nehmen mehr als 320 schleswig-holsteinische Ärzte am Projekt teil.

Als nächsten Schritt arbeitet die TK bereits an einer Lösung für die elektronische Information an den Arbeitgeber.

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TK fordert Masterplan für die Pflege

 

Position der TK zu den Pflegeberufen und Smart-Home-Lösungen in der Pflege

 

Schon heute fehlen sowohl in Krankenhäusern als auch in Heimen und Pflegediensten ausgebildete Pflegekräfte. Damit die professionelle Pflege - sowohl im Krankenhaus als auch in Heimen - attraktiver wird, müssen diese Berufe echte Perspektiven bieten, nicht nur für Einsteiger, sondern vor allem für die bereits ausgebildeten Fachkräfte.

Zudem sollen Smart-Home-Lösungen im Leistungskatalog der Pflegeversicherung berücksichtigt werden. Ziel ist es, pflegende Angehörige zu entlasten und Pflegebedürftigen möglichst lange ein selbstständiges Wohnen in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

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Kurznachrichten

TK begrüßt den zehnmillionsten Versicherten

Erstamals hat eine Krankenkasse die Zehn-Millionen-Marke geknackt. Am 24. Oktober begrüßte die TK den Spanier Oliver Munoz Galván, der gerade für seinen Arbeitgeber von Großbritannien nach Berlin gezogen war, als zehnmillionsten Kunden. Damit ist er einer von über 7,5 Millionen beitragszahlenden Mitgliedern und 2,5 Millionen beitragsfrei mitversicherten Familienanghörigen.

In Schleswig-Holstein versichert die TK über 465.000 Menschen und ist damit die größte Ersatzkasse im Land.

 

 

So schläft der Norden: Nur jeder Zweite nach dem Aufwachen gut ausgeruht

 

TK bietet Online-Schlaftraining für eine bessere Nachtruhe an

 

Zwei von drei Norddeutschen bezeichnen ihre Schlafqualität als gut bis sehr gut, aber nur jeder Zweite fühlt sich nach dem Aufwachen gut ausgeruht. Das ist eines der Ergebnisse der TK-Studie "Schlaf gut, Deutschland.".

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Norden hat im Vergleich zur Bundesrepublik weniger Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Acht Prozent klagen über Einschlafprobleme, jeder Fünfte gibt an, nicht durchzuschlafen. Bedenklich ist, dass Sieben von 100 Befragten das Gefühl haben, die ganze Nacht kein Auge zugetan zu haben.

Um Menschen dabei zu unterstützen, ein gutes Schlafverhalten zu entwickeln, bietet die TK ein Online-Schlaftraining an.

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TK fordert einheitliche Richtlinie für Zweitmeinungsverfahren

 

Verbindliche Richtlinien für ein geregeltes Zweitmeinungsverfahren sind längst überfällig

 

Die TK bietet ihren Versicherten in Schleswig-Holstein an, sich vor einer Wirbelsäulen-, Knie-, Hüft- oder Schulteroperation eine zweite ärztliche Meinung zu ihrer Indikation einzuholen. Konkret kann der Patient die OP-Empfehlung in der Schmerzklinik Kiel prüfen lassen. Im Anschluss wird ein unabhängiges medizinisches Gutachten erstellt, auf dessen Basis sich der Patient für oder gegen den geplanten Eingriff entscheiden kann.

Die Zahlen des TK-Zweitmeinungsverfahrens bei Rücken-OP sprechen für sich: In neun von zehn Fällen ergab eine Zweitmeinung, dass die ursprünglich empfohlene Operation medizinisch nicht nötig ist. Aktuelle Auswertungen belegen auch die Nachhaltigkeit von Zweitmeinungsverfahren: So war zwölf Monate nach Operationsempfehlung für acht von zehn Patienten nach wie vor eine OP nicht medizinisch notwendig.

Das Versorgungsstärkungsgesetz legt das Recht des Patienten auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung fest. Eine einheitliche Richtlinie hat der G-BA bisher noch nicht aufgestellt. Bereits existierende freiwillige Zweitmeinungsverfahren wie das der TK zeigen mögliche Wege zur Ausgestaltung auf. Dies gilt für die Indikationsauswahl, die Anforderungen zur Struktur-, Prozess-, und Ergebnisqualität sowie die Ausgestaltung eines telemedizinischen Zweitmeinungsverfahrens.

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Kurznachrichten

Kiel, 17. und 18. Januar 2018: Kongress "Vernetzte Gesundheit"

Bereits zum neunten Mal findet der Kongress "Vernetzte Gesundheit" in Kiel statt. Unter dem Titel "Vernetzte Gesundheit ... gewinnt!" erwarten die Besucher inspirierende Vorträge und Diskussionen von und mit zahlreichen Gästen aus dem Gesundheitswesen.

Thomas Ballast, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der TK, ist Teilnehmer einer Podiumsdiskussion mit Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg unter dem Titel "Vernetzt gewinnt! Aber: Was geht? Was fehlt? Was tun?".

Kongress "Vernetzte Gesundheit"

 

 

Online-Angebot: TK-DepressionsCoach

 

Mit einem Online-Angebot hilft die Techniker Menschen mit psychischen Erkrankungen.

 

Depressionen sind weit verbreitet. Etwa ein Fünftel der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens daran. Laut dem aktuellen Gesundheitsreport der TK sorgen psychische Erkrankungen in Schleswig-Holstein für hohe Fehlzeiten. Im Schnitt entfielen 3,2 Tage der insgesamt 16,71 Arbeitsunfähigkeitstage auf psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Das macht einen Anteil von fast 20 Prozent aus.

Es gibt vieles, das einem auf das Gemüt schlagen kann: private und berufliche Enttäuschungen, einen lieben Menschen zu verlieren oder anderes Belastendes. Meist wird das Leben dann aber auch wieder farbenfroher und schöner. Wenn jemand traurig ist, ist er nicht immer gleich depressiv. Wer aus einem "normalen" Stimmungstief aber nicht wieder herauskommt, weiß oft selbst gar nicht, warum. Für Betroffene ist es häufig schwer, schnell angemessene Hilfe zu finden.

Ein Online-Angebot, das sofort nutzbar ist und nachweislich gute Erfolge bringt, ist der TK-DepressionsCoach.