Unter dem Titel "Krankenhaus 4.0" diskutierten am 14. Juni 2018 auf dem Hamburger Krankenhaustag Experten darüber, wie Kliniken den Schritt in die digitale Zukunft schaffen können. Die Hamburger Kliniken könnten sich vorstellen, den digitalen Rückstand zu europäischen Nachbarn aufzuholen, wenn sie mehr Geld bekämen und weniger behördliche Vorgaben, so der HKG-Vorsitzende Joachim Gemmel.
Die Gesundheitsbehörde, vertreten durch Amtsleiter Dr. Matthias Gruhl, sah dagegen vor allem Versäumnisse der Selbstverwaltung - etwa bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte - als Grund für den digitalen Rückstand der Kliniken. Allerdings habe die Politik es versäumt, Rahmenbedingungen für die Interoperabilität der Praxissysteme zu schaffen.
Am Beispiel IVENA veranschaulichte Jürgen Schäfer, Geschäftsführer Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken gGmbH, welchen Mehrwert digitale Systeme in der Gesundheitsversorgung haben können. IVENA ist eine Anwendung, die eine detaillierte Ressourcenübersicht bietet sowie einen schnellen Austausch zwischen den Krankenhäusern, dem Rettungsdienst und anderen medizinischen Diensten wie dem Ärztlichen Notdienst oder niedergelassenen Ärzten ermöglicht. Sie vernetzt alle Frankfurter Kliniken und den Rettungsdienst. Die Erfahrungen seien vielversprechend, so Schäfer: Die rettungsdienstliche Zuweisung sei deutlich verbessert worden, es gebe weniger Ressourcen-Engpässe (Sperrungen der Notaufnahmen), und durch die Optimierung der prä-Hospital-Zeit und der Versorgungszeit habe sich der Outcome für die Notfallpatienten verbessert. Alle Frankfurter Krankenhäuser wenden IVENA an.
(Quelle: Ärzte Zeitung; TK)
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