Bericht aus Brüssel - Aktuelle Meldungen aus der europäischen Wirtschaftspolitik
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Ausgabe Nr. 35
03.11.2025 
Bericht aus Brüssel
Die Woche in Brüssel: „Europa verliert den Anschluss" – 700 Unternehmen beim Europäischen Parlament der Unternehmen
Liebe Leserinnen und Leser,
 
Europa steht am Scheideweg. 700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa wollen am 4. November beim Europäischen Parlament der Unternehmen (EPdU) ein deutliches Zeichen setzen. Für einen Tag übernehmen sie in einer simulierten Plenarsitzung die Rolle von Europaabgeordneten und diskutieren mit Vertretern aus Kommission und Parlament über nichts Geringeres als die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Europa.
 
Die Diagnose ist ernst: Im globalen Standortwettbewerb gerät Europa zunehmend ins Hintertreffen. Hohe Energiepreise, überbordende Regulierung und Hemmnisse im Binnenmarkt lähmen die Wettbewerbsfähigkeit.
 
„Wir haben ein echtes Standortproblem", warnt Peter Adrian, DIHK-Präsident und Leiter der 90-köpfigen deutschen EPdU-Delegation. „Europa braucht eine klare Agenda: Bürokratie abbauen, Binnenmarkt-Barrieren beseitigen, Energiepreise senken. Nur so bleiben wir im Rennen." Seine Forderung ist eindeutig: „Europa muss schneller, offener und praxisnäher werden. Unternehmen brauchen stabile Rahmenbedingungen und Raum für Innovation – keine Regelungsflut."
 
Auf der Agenda des EPdU: Binnenmarkt-Potenziale, Energiekrise, Protektionismus und konkrete Lösungsvorschläge aus der Unternehmenspraxis. Das EPdU findet alle zwei Jahre statt und wird von dem europäischen Kammerdachverband Eurochambres organisiert. Es bietet Unternehmern die einmalige Chance, ihre Anliegen direkt dort zu platzieren, wo Europas Zukunft entschieden wird.
 
Wenn Sie Unternehmerinnen und Unternehmer live zum EPdU hören wollen, dann hören Sie in den Podcast dazu rein.
 
 
Ihre Freya Lemcke
 
Leiterin der DIHK Brüssel
 
Inhalt
Kritische Rohstoffe langfristig sichern
Weniger Umweltverschmutzung durch Mikroplastik
Europas Chemieindustrie stärken
Internationale Energieagentur veröffentlicht Bericht "Gas 2025"
Sonderbericht des EuRH: Kritik an EU im Corona-Wiederaufbau
Arbeitsprogramm für 2026 – Steuerrechtliche Schwerpunkte
DIHK-Podcast Handelspolitik im Fokus: Was jetzt auf Unternehmen zukommt
EU-Ukraine Handelsabkommen überarbeitet
EU und Usbekistan schließen Abkommen über WTO-Beitritt
Agenda zu den Sitzungen der EU-Institutionen
Zahl der Woche
Rohstoffe
Kritische Rohstoffe langfristig sichern

©European Union, 2025

Europa setzt mit "ResourceEU" auf wirtschaftliche Unabhängigkeit 
 
Rohstoffe sollen innerhalb Europas besser verwertet werden: durch Recycling von Batteriematerialien und seltenen Erden sowie Investitionen in Verarbeitungskapazitäten und neue Förderprojekte.
 
 
  
Energie & Umwelt
Weniger Umweltverschmutzung durch Mikroplastik

©Anton Petrus / Getty Images

Regeln zur Reduzierung der Verluste von Kunststoffgranulat beschlossen 
 
Das Europäische Parlament hat am 23. Oktober neue Vorschriften zur Verringerung der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik verabschiedet. Ziel der Verordnung ist es, die Menge an Mikroplastik in der Umwelt bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren.
 
 
  
Europas Chemieindustrie stärken

©sanjeri / Getty Images

EU-Kommission gründet Allianz für kritische Chemikalien 
 
Am 28. Oktober hat die EU-Kommission die Gründung der "Critical Chemicals Alliance" angekündigt. Sie soll die wichtigsten Herausforderungen des Chemiesektors angehen und Organisationen der chemischen Industrie und die EU-Kommission zusammenbringen. Unternehmen aus dem Chemiesektor können sich aktiv daran beteiligen.
 
 
  
Internationale Energieagentur veröffentlicht Bericht "Gas 2025"

©Chunyip Wong / Getty Images

LNG verändert globalen Gasmarkt mit Auswirkungen auf Unternehmen 
 
Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert in ihrem Bericht "Gas 2025" eine bevorstehende Veränderung des globalen Gasmarkts, ausgelöst durch eine Ausweitung der Flüssigerdgas-, sogenannter LNG-Exportkapazitäten. Bis 2030 sollen weltweit rund 300 Milliarden Kubikmeter pro Jahr an neuen LNG-Kapazitäten entstehen, vor allem in den USA und Katar. Diese Entwicklung könnte die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Erdgas stärken.
 
 
  
Steuern & Finanzen
Sonderbericht des EuRH: Kritik an EU im Corona-Wiederaufbau

©Constantine Johny / Getty Images

Finanzielle Unterstützung führt nur teilweise zu einer Verbesserung des Unternehmensumfelds 
 
Die Rechnungsprüfer des Europäischen Rechnungshofs (EuRH) setzen sich in ihrem Sonderbericht vom 27. Oktober kritisch mit dem Konzept und den Ergebnissen der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) auseinander. Im Ergebnis trügen die ARF-Maßnahmen den Herausforderungen im Bereich des Unternehmensumfelds nur teilweise Rechnung.
 
 
  
Arbeitsprogramm für 2026 – Steuerrechtliche Schwerpunkte

©krisanapong detraphiphat / Getty Images

Omnibus zu Steuern angekündigt 
 
Am 21. Oktober hat die EU-Kommission ihr Arbeitsprogramm für das Jahr 2026 vorgelegt. Darin setzt sie folgende Prioritäten: Stärkung der der Wettbewerbsfähigkeit, der Innovationsfähigkeit und der Sicherheit Europas. Das Potenzial des Binnenmarktes solle ausgeschöpft werden, und zwar bei Vereinfachung der EU-Vorschriften und dem Erhalt des europäischen Sozialmodells.
 
 
  
Kurz notiert
DIHK-Podcast Handelspolitik im Fokus: Was jetzt auf Unternehmen zukommt
Als exportorientierte Volkswirtschaft ist Deutschland auf einen funktionierenden, regelbasierten Welthandel angewiesen. Entsprechend groß sind die Herausforderungen, vor die die US-Zollpolitik die Unternehmen stellt – in den bilateralen Beziehungen ebenso wie über den Handelskonflikt zwischen China und den USA. Wie wichtig in dieser Situation Handelsabkommen mit weiteren Staaten und Weltregionen sind, welche Fortschritte es hier gibt, welche Rolle die Welthandelsorganisation WTO spielt und vieles mehr erläutert in Folge 39 von "WirtschaftsWissen" Klemens Kober DIHK-Referatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen.
 
 
EU-Ukraine Handelsabkommen überarbeitet
Am 29. Oktober ist das überarbeitete EU-Ukraine Handelsabkommen in Kraft getreten. Damit werden die EU-Einfuhren sensibler landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Zucker, Geflügel, Eier, Weizen, Mais und Honig gegenüber dem Niveau der zuvor geltenden autonomen Handelsmaßnahmen begrenzt und eine neue Schutzklausel verankert. Der Marktzugang ist an die schrittweise Angleichung der Ukraine an EU-Produktionsstandards wie Tierschutz, Einsatz von Pestiziden und Tierarzneimitteln geknüpft.
 
EU und Usbekistan schließen Abkommen über WTO-Beitritt
Die Europäische Union und Usbekistan haben am 24. Oktober den Abschluss ihrer bilateralen Verhandlungen über den Marktzugang für Dienstleistungen und Waren bekannt gegeben. Das bilaterale Abkommen zwischen der EU und Usbekistan umfasst die Verpflichtungen Usbekistans zu Höchstzollsätzen für die Ein- und Ausfuhr von Waren und die Zugeständnisse Usbekistans im Dienstleistungssektor. Diese Verpflichtungen und Zugeständnisse werden in das künftige Protokoll über den Beitritt Usbekistans zur WTO aufgenommen. Im Rahmen des Beitrittsprozesses müssen WTO-Beitrittskandidaten bilaterale Abkommen mit interessierten WTO-Mitgliedern unterzeichnen, die Zollverpflichtungen und Dienstleistungen umfassen. Die in diesen bilateralen Abkommen eingegangenen Verpflichtungen gelten für alle WTO-Mitglieder, sobald der Beitritt des Kandidaten endgültig ist.
 
Zu guter Letzt
Agenda zu den Sitzungen der EU-Institutionen
Die Termine von Montag, 03. November bis Freitag, 07. November 2025 
 
 
  
Zahl der Woche
13,64 ... 
 
... Millionen US-Dollar: Am 29. Oktober hat die EU den WTO-Streitfall gegen die Antidumpingmaßnahmen der USA für Olivenimporte gewonnen und grünes Licht für Gegenmaßnahmen in Höhe von 13,64 Millionen USD erhalten.
 
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