Milchinhaltsstoffe zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle bei Milchkühen einsetzen
Neues DLG-Merkblatt 451 beschreibt die Möglichkeiten, Milchkontrolldaten zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle bei Milchkühen zu nutzen
 
(DLG). Der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung hat zusammen mit dem Bundesarbeitskreis der Fütterungsreferenten der Länder das neue DLG-Merkblatt 451 zum Thema „Milchkontrolldaten zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle bei Milchkühen – Die neue Dummerstorfer Fütterungsbewertung“ herausgegeben. Die Hauptautoren Julia Glatz-Hoppe aus Blankenhagen und Dr. Bernd Losand vom Institut für Tierproduktion der LFA Mecklenburg-Vorpommern in Dummerstorf zeigen darin Möglichkeiten, wie heute Milchkontrolldaten zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle bei Milchkühen genutzt werden sollten.
 
Daten aus der Milchkontrolle (MLP) bieten seit langem eine einfache und effektive Unterstützung des Herdenmanagements. Die zahlreichen Informationen werden gezielt auf Herden-, Gruppen- und Einzeltierniveau im Betrieb zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle der Milchkühe genutzt und umfassen Kennzahlen zur Milchleistung, zur Fruchtbarkeit und zur Eutergesundheit. Überdies liefert der Fütterungsbericht Aussagen zur Versorgungslage mit Energie und Nährstoffen sowie zur Stoffwechselsituation.
 
Werden Fütterungserfolg, Tier- und Umweltgerechtheit sowie Milchauszahlungspreise mittels MLP-Auswertungen eingestuft, müssen neben der Lieferung möglichst genauer Aussagen die verwendeten Wertebereiche zur aktuellen Milchrindgenetik passen. Der von Praxis als auch Beratung dringend erwartete weiterentwickelte Bewertungsrahmen wird in diesem Merkblatt beschrieben und stellt damit den künftig geltenden Leitfaden zur Berechnung der neuen Wertebereiche und zur Erstellung der Auswertungen sowie eine Interpretationshilfe dar. Die Ableitung der Kennwerte hat eine fachlich sehr fundierte Basis.
 
Zur zusammenfassenden Darstellung und zur schnellen Übersicht dient ein Punktdiagramm (Grafik unten), dass die Milchharnstoffwerte gegenüber den Fett-Eiweiß-Quotienten zeigt. Die Werte werden in optischer Anlehnung an die bisherige Tafel der Fütterungsübersicht im Rückbericht in umgekehrter Reihenfolge abgebildet, damit „Energiemangelkühe“ im unteren Bereich der Grafik zu finden sind. Mit unterschiedlichen Markierungsoptionen können Kühe im Energieoptimum, im Energiemangel und mit Verdacht auf Ketose kenntlich gemacht werden. Die Betrachtung der Entwicklung der MLP-Ergebnisse im Vergleich zu den Vormonaten unterstützt die exakte Einschätzung des Fütterungserfolgs.
 
Hinsichtlich der bedarfsdeckenden Versorgung mit Futterrohprotein wurde für den Parameter Milchharnstoff ein Sollwert von 150 – 250 mg/L festgelegt. Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Energie wird mit einem Sollwert für den Fett-Eiweiß-Quotienten von ≤ 1,4 erreicht (für Angler ≤ 1,5 und für Jersey ≤ 1,6). Da Milcheiweiß und Milchfett stark züchterisch geprägt und milchmengenabhängig sind, liefert der Fett-Eiweiß-Quotient zuverlässigere Aussagen.
 
Das Merkblatt kann unter w w w. dlg. org/merkblaetter abgerufen werden, weitere Informationen erhalten Sie beim DLG-Fachzentrum Landwirtschaft (Kontakt: Dr. Detlef Kampf, Tel.: 069/24788-320, E-Mail: d. kampf@ DLG. org).
 
 
Grafik: Punktdiagramm nach neuer Fütterungsbewertung für einen Beispielbetrieb mit Kühen der Rasse Deutsche Holstein
 
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Mit freundlichen Grüßen
 
DLG e.V.
i.A.
 
Rainer Winter
Kommunikation Agrar
 
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