29.03.2024 
Stimmlage - Der Newsletter aus der Chefredaktion
Lieber Herr Kynast,
 
die Regeln der Pandemie werden zunehmend unübersichtlich. Aber gleichzeitig ist es wichtig, dass Verordnungen an wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden. Denn genauso wie sich das Virus verändert, muss auch unser Umgang damit immer wieder neu justiert werden. Das Robert-Koch-Institut hat die Einstufungen der Kontaktpersonen korrigiert, weil die Virusmutation als weitaus ansteckender gilt als die ursprüngliche Variante. Unter Umständen kann schon ein kurzer, ungeschützter Plausch zur Infektion führen. Das hat Folgen für die Quarantäneregeln und für die Arbeit in den Gesundheitsämtern. Ob die Vorgaben auch in der Praxis umsetzbar sind, bleibt abzuwarten. Mein Kollege Alexander Hettich hält das für kaum vorstellbar und versteht die neuen Regeln vor allem als Mahnung an alle, sich an Kontaktbeschränkungen zu halten.
 
Das gilt auch für die nächtliche Ausgangssperre, die seit Dienstag wieder in Heilbronn gilt. Auch wenn unsere Kollegin bei einem Rundgang auf Menschen traf, die nichts von der Maßnahme wussten, ist die Umsetzung sinnvoll. Nicht weil das Virus nachts besonders gefährlich wäre, wie Polemiker den Verantwortlichen unterstellen, sondern um Begegnungen einzuschränken. Bis die Impfkampagne endlich messbare Fortschritte macht, ist Distanz eines der wenigen Instrumente, um Infektionen zu verhindern. Und es kann bekanntlich noch dauern, bis die Mehrzahl von uns geimpft ist. Das zeigt sich bei den Hausärzten: Sie sind bereit - aber es fehlt nach wie vor an Impfstoff.
 
Das ist in den Kreisimpfzentren nicht anders. Gleichzeitig werden dort aber auch immer wieder Termine abgesagt oder einfach nicht wahrgenommen. Das darf nicht dazu führen, dass Impfstoff entsorgt werden muss, weil er am Ende des Tages trotz aller Planungen übrig bleibt. Die Stadt Heilbronn hat deshalb eine Warteliste eingeführt, um Impfberechtigte kurzfristig zu informieren, wenn ein Termin frei wird. Mehr zur Warteliste und dem Impfstart in Hausarztpraxen lesen Sie im Laufe des Tages auf stimme.de.
 
Die Pandemie wirkt unterdessen in allen Lebensbereichen. Beispielsweise hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung festgestellt, dass sich viele Menschen bewusst gesünder ernähren. Mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch stehen auf dem Speiseplan. Mein Kollege Christoph Donauer ist überzeugt, dass weniger Fleisch mehr für alle bringt. Er fordert die Abschaffung der Massentierhaltung. Auch in der Fleischindustrie selbst gibt es Veränderungen, allerdings eher zögerlich. Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb haben Verantwortliche und Politik endlich genauer auf die Arbeitsbedingungen geschaut. Die Werkverträge gehören zwar inzwischen der Vergangenheit an, das Fazit der Gewerkschaft fällt nach einem Vierteljahr trotzdem durchwachsen aus.
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Darüber diskutiert die Region
Ab 19. April gilt eine indirekte Testpflicht an Schulen. Ins Klassenzimmer darf in kreisen mit hoher Inzidenz nur noch, wer sich zweimal pro Woche selbst auf Corona getestet und einen negativen Befund hat. Auch hier bleibt abzuwarten, wie die Vorgaben den Praxistest bestehen. Denn der Teufel steckt im Detail: Es muss ausreichend Testkits geben sowie klare Regeln für den Umgang mit positiven Ergebnissen und Fernunterricht für diejenigen, die den Test verweigern. Die Kultusministerminister der Länder beraten am heutigen Donnerstag über das weitere Vorgehen an Schulen.
 
Kein Präsenzunterricht ohne negativen Schnelltest
Wer in Kreisen mit einer Inzidenz von über 100 ein Schulgebäude betreten will, braucht künftig zweimal die Woche einen negativen Schnelltest. Die Regelung gilt für alle am Schulleben Beteiligten.
 
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Meine Empfehlung für einen Perspektivwechsel
Klimaschutz allein oder gemeinsam?
Einige Städte und Gemeinden haben es schon, Weinsberg will es jetzt auch: Der Gemeinderat schafft eine Stelle für einen Klimaschutzmanager. Ob dabei die anderen drei Kommunen im Gemeinderverwaltungsverband "Raum Weinsberg" mitmachen, zeigt sich kommende Woche.
 
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Heilbronner engagieren sich ganz unterschiedlich für Klimaschutz
Heilbronn ist da schon weiter, hier gibt es den Manager bereits. In Sachen klimafreundliches Heilbronn ist trotzdem noch einiges zu tun. In einem Forum haben Heilbronner Bürger deshalb einen Zwölf-Punkte-Plan zusammengestellt. In den nächsten Wochen sollen erste Maßnahmen zur Umsetzung des Plans ergriffen werden.
 
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So schön ist die Region
 
Was für ein Wetter war das diese Woche? Der April zeigt sich kapriziös. Einen Vogel im Schneetreiben hat meine.stimme-Heimatreporter Egon Gross aus Heilbronn fotografiert.
Schneetreiben im April von Egon Gross
Schneetreiben im April von meine.stimme-Heimatreporter Egon Gross
 
Ich wünsche Ihnen eine schöne Restwoche, passen Sie gut auf sich und Ihre Lieben auf. An dieser Stelle meldet sich am Montag Chefredakteur Uwe Ralf Heer zu Wort.
 
 
Ihre
 

Tanja Ochs
Stellvertretende Chefredakteurin
 
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