Wechsel an der Spitze des Sozialministeriums

Am 5. März wurde Daniela Behrens als neue Sozialministerin Niedersachsens vereidigt. Sie folgt auf Dr. Carola Reimann, die ihr Amt frühzeitig aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste. Wir wünschen Ministerin Behrens für ihre neue Aufgabe viel Erfolg.

Die TK-Landesvertretung bedankt sich auf diesem Wege ausdrücklich bei Carola Reimann für die stets sehr vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit. Ebenso im Namen meiner Vorgängerin Inken Holldorf wünschen wir ihr alles Gute und eine baldige Genesung.

Corona ist derzeit die größte politische Herausforderung. Niedersachsen hat jedoch viele weitere gesundheitspolitische Baustellen: Von der Krankenhausversorgung über die ambulante Versorgung in der Fläche bis hin zur Pflege und selbstverständlich der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Enquetekommission macht zu all diesen Themen interessante Vorschläge, über deren Umsetzung nun politisch diskutiert und entschieden werden sollte.

Dr. Gesa Schirrmacher über Langzeit-Pflege in Niedersachsen

Knapp fünf Prozent der niedersächsischen Bevölkerung benötigt pflegerische Unterstützung. Damit liegt die Pflegequote in Niedersachsen über dem Bundesdurchschnitt von 4,1 Prozent. Eine gute Pflegeinfrastruktur ist daher für das Flächenland Niedersachsen besonders relevant.

Wir haben Dr. Gesa Schirrmacher, Leiterin der Abteilung Soziales, Pflege und Arbeitsschutz im Sozialministerium, zur Novellierung des Niedersächsischen Pflegegesetzes und zum Stand der "Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen" (KAP.NI) befragt.

Novellierung des Niedersächsischen Pflegegesetzes

In ihrer Koalitionsvereinbarung für die laufende Legislaturperiode des Niedersächsischen Landtages haben die Regierungsfraktionen die Stärkung der pflegerischen Versorgung in Niedersachsen auf die Agenda gesetzt.

Die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte, Pflegebedürftige und deren Angehörige sollen erheblich verbessert werden.

Pflegereform: Richtige Richtung auf langer Strecke

Kommentar Dirk Engelmann

Die Novellierung des Niedersächsischen Pflegegesetzes ist ein guter erster Schritt. Wesentliche weitere Reformen müssen zudem im Bund umgesetzt werden.

Forschungsprojekt "Zukunft der Pflege" der Universität Oldenburg

In Niedersachsen gibt es bereits viele Initiativen und Forschungsprojekte, die sich mit der Integration von technischen Innovationen in den pflegerischen Alltag beschäftigen. In unserer Februar-Ausgabe hat Frau Prof. Boll von der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg ein spannendes Interview zum Thema "Künstliche Intelligenz und digitale Anwendungen" gegeben.

Für den Pflegebereich möchten wir an dieser Stelle das Forschungsprojekt "Zukunft der Pflege“ näher vorstellen. In vier Pflegepraxiszentren, unter anderem in Hannover, werden neue Pflegetechnologien im pflegerischen Alltag erprobt. In den Praxiszentren wird die Praxistauglichkeit unterschiedlicher Technologien in klinischen, stationären und ambulanten Pflegebereichen überprüft.

3. Digitalgesetz: Ein wichtiger Schritt hin zu einem digitalisierten Gesundheitswesen

Das Bundeskabinett hat den Entwurf des dritten Digitalgesetzes – das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) – Ende Januar beschlossen. Damit ist eine weitere entscheidende Etappe auf dem Weg zu mehr Telemedizin und einem modernen vernetzten Gesundheitswesen geschafft.

TK-Politikchef Prof. Dr. Volker Möws kommentiert den aktuellen Kabinettsentwurf des dritten Digitalgesetzes.

3. HealthHack 2020: And the winner is ...

Der HealthHack der Metropolregion wurde zum dritten Mal durchgeführt – diesmal digital. In sieben Anwendungsfeldern – von der KI bis hin zur Pflege – sollten beim Gesundheits-Hackathon Prototypen entwickelt werden. Dabei hat das virtuelle und dezentrale Format des HealthHacks neue Chancen der Zusammenarbeit eröffnet und es ermöglicht, den HealthHack digital größer aufzustellen.

Am 10. Februar 2021 hat die Jury getagt und einen Sieger gekürt: Dexter. Mit welcher Idee das Start-up gewonnen hat, bringt Dirk Engelmann in seiner Laudatio auf den Punkt.

Abschlussbericht der Enquetekommission liegt vor

Seit der Einberufung der Enquete-Kommission zur Gesundheitlichen Versorgung in Niedersachsen liegen zwei Jahre umfangreicher Arbeit für die Weiterentwicklung des niedersächsischen Gesundheitssystems zurück, die sich gelohnt haben. Die Mitglieder der Kommission sowie externe Sachverständige haben einen umfassenden Abschlussbericht zur "Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung in Niedersachsen – für eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung" vorgelegt.

Die TK war durch den Verband der Ersatzkassen beratend beteiligt. Der Bericht und v.a. die Umsetzung der vielen guten Impulse wird in den kommenden Monaten das Parlament und das Niedersächsische Gesundheitsministerium beschäftigen.

In unserer nächsten Ausgabe werden wir uns eingehender mit den Ergebnissen befassen.

Virtuelle Psychotherapiestunden boomen in Niedersachsen

Fast um das Neunfache sind die per Videotechnik erbrachten Psychotherapiestunden in der Corona-Pandemie gestiegen. Das zeigen die Auswertungen der Abrechnungsdaten der TK.

Während im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch 1.222 Therapiestunden abgerechnet wurden, waren es im zweiten Quartal 2020 bereits 11.884 Stunden. Das entspricht einer Steigerung von 873 Prozent.

Niedersachsen ist neben Nordrhein-Westfalen und Thüringen in der Spitzengruppe der Länder mit der größten Zunahme an Videosprechstunden in der Psychotherapie.

Leber-Check für Babys: Niedersächsisches Projekt wird virtuell

Ein bundesweit einmaliges Projekt von MHH und TK zur Früherkennung der Gallengangatresie bei Kindern verhindert Transplantationen. Seit Anfang Dezember 2016 wurden mehr als 200.000 sogenannte Stuhlkarten zur Früherkennung der Gallengangatresie an alle stationären niedersächsischen Geburtskliniken verschickt und dort von Kinderärzten, Gynäkologen und Hebammen in das "Gelbe Heft" eingelegt.

Jetzt wurde das Programm von MHH und TK weiterentwickelt und die kostenlose App 'Leber-Check für Babys', die die Stuhlkarte digitalisiert, zur Verfügung gestellt.