Techniker Krankenkasse
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Sachsen-Anhalt

Nr. 1 | 2021

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Sehr geehrte Damen und Herren,

fast 130.000 Sachsen-Anhalter sind pflegebedürftig. Betroffene und Angehörige haben in einem Pflegefall viele Fragen: Welche Pflegeform kommt in Frage? Wo gibt es freie Kapazitäten? Hier ist über verschiedene Informationswege häufig aufwendige Recherche nötig. Eine gebündelte Übersicht existiert nicht. In Zeiten vielfältiger digitaler Möglichkeiten ist das nicht zeitgemäß. Deshalb plädiert die TK dafür, die Suche nach einem geeigneten und verfügbaren Pflegeangebot einfacher und transparenter zu gestalten. Zudem ist der wachsenden finanziellen Belastung, insbesondere stationär versorgter Pflegebedürftiger, entgegenzuwirken. Auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen überwiegend in die Zuständigkeit des Bundes fallen, hat das Land Spielräume für eine bezahlbare und zukunftssichere Pflege.

Steffi Suchant
Leiterin der TK-Landesvertretung

Inhalt

Aufzählung

Gastbeitrag Prof. Dr. Patrick Jahn: Von der Systemrelevanz zum attraktiven Pflegeberuf

Aufzählung

TK-Talk Pflege #2026: Fachveranstaltung gibt Impulse für die Landespolitik

Aufzählung

TK Position: Zukünftige Perspektiven für eine gute Pflege in Sachsen-Anhalt

Aufzählung

Von App bis Smart-Home: Digitalisierung bietet Chancen für die Pflege

Gastbeitrag: Von der Systemrelevanz zum attraktiven Pflegeberuf

 

Prof. Dr. Patrick Jahn, Professur für Versorgungsforschung an der Universitätsmedizin Halle (Saale)

 

Als "Brennglas" bezeichnet Prof. Dr. Jahn die SARS-CoV-2-Pandemie, wenn es um die veränderte Wahrnehmung der Pflege geht. Seiner Meinung nach fehlt jetzt eine langfristige Strategie, um dem drohenden Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzuwirken. In seinem Gastbeitrag stellt er damit die Frage, wie zukünftig genügend junge Menschen für eine Pflegeausbildung gewonnen und langfristig im Job gehalten werden können, in den Fokus. Im Ausbau fachlicher Karrierewege oder der Einführung eines Investitionsprogramms zum Erlernen digital-assistiver Technologien in Future Care Labs, sieht er Chancen dafür.

 

Seinen vollständigen Gastbeitrag lesen Sie hier.

Zur Person

Zur Person

Patrick Jahn verbindet als neuberufener Professor Forschung und Lehre mit der Krankenversorgung auch für den Bereich der Pflege. Er ist ausgebildeter Krankenpfleger, hat als solcher unter anderem auch in Israel gearbeitet und danach an der Universität Halle und McMaster University Hamilton Kanada, Pflege- und Gesundheitswissenschaften studiert. Seine Schwerpunkte sind Förderung des Selbstmanagements der Patienten und der patientenzentrierten Integration von digital-assistiven Technologien in die Gesundheitsversorgung. Er leitet u. a. das Strukturwandelprojekt "TDG" in Halle.

 

TK-Talk Pflege #2026

 

Fachveranstaltung gibt Impulse für die Landespolitik

 

Die Absicherung der Pflege steht ganz oben auf der gesellschaftlichen und politischen Agenda. Kurz vor der Landtagswahl am 6. Juni 2021 gilt es, den Blick verstärkt auf die zukünftige pflegerische Versorgung zu richten. Am 17. Februar 2021 hatte die TK die gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen in Regierungsverantwortung zu einem virtuellen Fachgespräch geladen und genau nachgefragt: Welche Position vertreten Sie, wenn es um die Weiterentwicklung der Pflege in Sachsen-Anhalt geht? Wie wollen Sie die Spielräume, die das Land jenseits bundespolitischer Rahmenbedingungen hat, in der kommenden Legislatur bis 2026 nutzen? Wissenschaftliche Impulse kamen dabei im Vorfeld von Prof. Dr. Patrick Jahn, Versorgungs- und Pflegeforscher der Martin-Luther-Universität Halle. Die Perspektive der TK und ihrer Versicherten zum dringenden Handlungsbedarf in der Pflege machte Steffi Suchant, Leiterin der TK Landesvertretung, deutlich.

 

Die Landtagsabgeordneten Tobias Krull (CDU), Cornelia Lüddemann (Bündnis90/Die Grünen) und Dr. Verena Späthe (SPD) nahmen zu oben Genanntem Stellung und beantworteten weitere Fragen aus dem Kreis der rund 50 Teilnehmenden. In den Blick nahmen die Landespolitikerinnen und Landespolitiker dabei sowohl die Pflegefinanzierung, als auch die Pflege im Quartier oder die Vernetzung aller Akteure.

Die Kernbotschaften finden Sie zusammengefasst hier.

 

Votum für bezahlbare, persönliche und zukunftssichere Pflege

 

TK Positionspapier: Pflege in Sachsen-Anhalt

 

Prognosen zufolge ist im Jahr 2030 jeder vierte Sachsen-Anhalter älter als 70 Jahre. Heute ist es bereits jeder fünfte. Damit wird klar, dass es künftig immer mehr pflegebedürftige Menschen geben wird, die auf Dauer gut versorgt werden müssen. Doch wie gelingt es, die Pflege im Bundesland mit dem höchsten Durchschnittsalter (47,9 Jahre) zukunftssicher zu machen?

Pflegebedürftige dürfen dabei zum einen finanziell nicht überlastet werden. Zum anderen müssen Pflegende perspektivisch durch Digitalisierung stärker entlastet und pflegende Angehörige bei der Suche nach freien Pflegeplätzen mehr unterstützt werden.

Eine Kopplung von pflegebedingten Eigenanteilen an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der zu Pflegenden, der Start einer Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive für Pflegekräfte oder die Einführung verbindlicher Meldungen freier Pflegekapazitäten haben das Potenzial Sachsen-Anhalt weiterzubringen.

Im vorliegenden Positionspapier "Pflege in Sachsen-Anhalt: Bezahlbar, persönlich und zukunftssicher" zeigt die TK diese und weitere geeignete Wege für eine gute pflegerische Versorgung auf. Sie fordert die Landesregierung auf, genau in diesen Bereichen besonderes Engagement zu zeigen.

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Von App bis Smart-Home:

 

Digitalisierung bietet Chancen für die Pflege

 

Aus Sicht der TK bietet die Digitalisierung für alle Bereiche des Gesundheitswesens große Chancen. Dies gilt gerade angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels auch für die Pflege. Die TK unterstützt daher pflegende Angehörige mit digitalen Angeboten und macht sich dafür stark, dass sogenannte Smart-Home-Lösungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Pflegekassen aufgenommen werden.

 

Einen Pflege-Antrag können Pflegebedürftige oder ihre Angehörigen als Alternative zum herkömmlichen Antrag per Telefon oder Post bei der TK ganz bequem online stellen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen Erstantrag oder die Prüfung eines höheren Pflegegrades handelt.

Mit Angeboten wie dem TK-Pflege-Coach haben pflegende Angehörige die Möglichkeit, sich zeitlich und räumlich flexibel digital Wissen zum Thema Pflege anzueignen.

Zusätzliche Unterstützung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bietet die App TK-PflegeKompakt. Sie steht kostenlos zur Installation für Android im Play Store und für iOS im App Store zur Verfügung, übrigens auch für Versicherte anderer Krankenkassen.

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Kurznachrichten

Zahlen, Daten, Fakten zum Thema Pflege

Wie viele Menschen in Sachsen-Anhalt erhalten Leistungen aus der Pflegeversicherung? Auf welche Summe beläuft sich der durchschnittliche Eigenanteil in der stationären Pflege? Wie hoch ist die Pflegequote im Bundesland? Antwort auf Fragen wie diese gibt unsere Übersicht mit Zahlen, Daten, Fakten zum Thema Pflege. Zudem enthält sie ausgewählte demografische Daten wie beispielsweise zum Altersdurchschnitt oder zum Anteil älterer Einwohner im Bundesland.