Techniker Krankenkasse
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Sachsen-Anhalt

Nr. 4 | 2021

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Sachsen-Anhalt hat seinen neuen Landtag gewählt. Laut unserer Befragung #GesundheitSachsenAnhalt waren Gesundheitsthemen für viele Menschen wahlentscheidend. Jetzt wird es spannend, welche Punkte es aus den Wahlprogrammen auf die gesundheitspolitische Agenda der neuen Landesregierung schaffen und ob diese sich mit den Erwartungen der Akteure im Land decken.
Wir haben die Kassenärztliche und die Kassenzahnärztliche Vereinigung, die Krankenhausgesellschaft und den Landesapothekerverband im Land gefragt, bei welchen Themen in der nächsten Legislatur mehr von der Politik in Sachsen-Anhalt erwartet wird und welche Schwerpunkte zuerst in Angriff genommen werden müssen. Einigkeit besteht darin, dass die Nachwuchsförderung gestärkt und die Versorgung vernetzter als bisher gedacht werden muss.

Steffi Suchant
Leiterin der TK-Landesvertretung

Inhalt

Aufzählung

"Ambulante und stationäre Versorgung müssen zusammen gedacht werden."

Aufzählung

"Digitalisierung muss sofort einen Mehrwert schaffen."

Aufzählung

"Wir müssen Zukunftssicherung umfassender denken!"

Aufzählung

"Apotheken sind schon jetzt E-Rezept-ready."

"Ambulante und stationäre Versorgung müssen zusammen gedacht werden."

 

Im Gespräch mit Dr. Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt

 

Wie steht es um die Klinken im Land und was gehört in der kommenden Legislatur auf die politische Agenda? Hierzu zeichnet Dr. Gösta Heelemann im vorliegenden Interview ein sehr klares Bild. Er plädiert dabei für das gestufte System aus Kliniken der Grundversorgung, Schwerpunkt- und Maximalversorgung und den Erhalt der 45 Krankenhäuser im Land.

Chancen, den stationären Bereich zukunftsfest zu machen, sieht er in einer angemessenen Berücksichtigung der Trägervielfalt, Subsidiarität und einer Krankenhausplanung, die eine Balance zwischen Zentralisierung und wohnortnaher Versorgung herstellt.

"Die Versorgung in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt lässt sich nur sicherstellen, wenn Krankenhäuser im ländlichen Raum mehr ambulante Aufgaben übernehmen dürfen", so Dr. Heelemann weiter. Damit ist die Gestaltung einer funktionierenden sektorenübergreifenden Versorgung für ihn als wichtiger strategischer Schwerpunkt gesetzt.

Er knüpft daran ebenso deutlich die Aufforderung an die künftige Landesregierung, sich auf Bundesebene für eine gesetzlich geregelte Sicherstellung der Finanzierung zur Öffnung des Leistungsspektrums der Krankenhäuser zugunsten einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung einzusetzen.

Das vollständige Interview lesen Sie hier.

Zur Person

Zur Person

Dr. Gösta Heelemann ist seit 2006 Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt. Er ist stellvertretendes Vorstandsmitglied der Deutschen Krankenhausgesellschaft und Mitglied in den DKG-Ausschüssen für Krankenhausfinanzierung, Personalwesen und Organisation sowie in der Satzungskommission und der Kommission für europäisches und internationales Krankenhauswesen. In der Bundesschiedsstelle nach § 18a Abs. 6 KHG vertritt er als Mitglied die DKG-Bank. Darüber hinaus engagiert er sich in diversen Landesgremien Sachsen-Anhalts.

 

"Digitalisierung muss sofort einen Mehrwert schaffen."

 

Im Gespräch mit Dr. Jörg Böhme, Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt

 

Nach Prognose der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) fehlen bis zum Jahr 2032 über 260 Hausärzte und etwa 250 Fachärzte in Sachsen-Anhalt. Ein Achtungszeichen für die kommende Landeregierung also, das Dr. Böhme damit hinter seine Aufforderung an die Politik setzt, zukünftig stärker gemeinsam nach wirkvollen Lösungen zu suchen. Es gilt junge Menschen intensiver zu motivieren, hierzulande Medizin zu studieren und sich - ebenfalls hierzulande - dauerhaft niederzulassen.

"Nach wie vor hat die flächendeckende ambulante haus- und fachärztliche Versorgung oberste Priorität", so der KV-Chef. Bei der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung plädiert er für ein angemessenes Tempo, eine verlässliche Infrastruktur und dafür, Ärztinnen und Ärzte bei allen Neuerungen tatsächlich mitzunehmen.

"Die Geschwindigkeit, die der Gesetzgeber für die Umsetzung vorgibt, ist viel zu hoch. In den Praxen steht nach wie vor die Pandemiebekämpfung im Vordergrund." Potenzial sieht er in der Weiterentwicklung der hausarztzentrierten Versorgung.

Das vollständige Interview lesen Sie hier.

Zur Person

Zur Person

Dr. Jörg Böhme aus Stendal ist seit Januar 2021 Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA). Der 54-jährige Allgemeinmediziner ist bereits seit Jahren auf Landesebene berufspolitisch engagiert – bei der KVSA, der Ärztekammer, der Ärzteversorgung und beim Hausärzteverband. Zudem ist er in der studentischen Ausbildung, in der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und als Leiter eines Qualitätszirkels in der Fortbildung aktiv. Seit Jahren setzt sich Böhme für die Sicherung der ambulanten wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung ein.

 

"Wir müssen Zukunftssicherung umfassender denken!"

 

Im Gespräch mit Dr. Jochen Schmidt, Vorsitzenden der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt

 

"Von der neuen Landesregierung erwarten wir ein klares Bekenntnis zu Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung. Wir fordern mehr Unterstützung und Kooperationsbereitschaft, um passgenaue und nachhaltige Maßnahmen zur Sicherstellung einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen zahnärztlichen Versorgung in Sachsen-Anhalt auf den Weg bringen zu können." Mit diesen Worten setzt Dr. Schmidt Eckpfeiler für die kommenden fünf Jahre.

Er geht davon aus, dass es in den kommenden zehn Jahren keine Region mehr geben wird, in der die Versorgungslage nicht kritischer wird. Im Interview gibt er deshalb Antworten auf die Frage, was genau nötig ist, um die zahnärztliche Versorgungssituation künftig auf sichere Füße zu stellen.

Stabile und planbare Rahmenbedingungen für die Praxen, Digitalisierung und Breitband, eine starke Selbstverwaltung, Projekte zur Nachwuchsgewinnung beziehungsweise -sicherung und eine verlässliche Unterstützung durch die Landespolitik sind für ihn gesetzt.

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Zur Person

Zur Person

Dr. Jochen Schmidt ist seit 2017 Vorstandsvorsitzender der KZV Sachsen-Anhalt. Der Zahnmediziner ist seit 1991 in einer familiengeführten Gemeinschaftspraxis in Dessau-Roßlau tätig und ebenso lang standespolitisch aktiv. Mit der Gründung der KZV am 28. Juni 1991 bis ins Jahr 2010 wirkte er mit kurzer Unterbrechung als stellvertretender Vorsitzender der KZV-Vertreterversammlung, übernahm von 2011 bis 2016 deren Vorsitz. Darüber hinaus engagierte er sich fast 20 Jahre als Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte Sachsen-Anhalt.

 

"Apotheken sind schon jetzt E-Rezept-ready."

 

Im Gespräch mit Mathias Arnold, Vorsitzenden des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt

 

Apotheken vor Ort haben Relevanz, gerade in ländlichen Gebieten. Um Schließungen wirksam entgegenzutreten, ist für Mathias Arnold unter anderem auch die zukünftige Landesregierung am Zug. So hat das Land über den Bundesrat Einfluss auf die Bundesgesetzgebung zu nehmen und diese in Sachsen-Anhalt mit konkreter Strukturpolitik und ergänzender Wirtschaftsförderung zu flankieren.

Mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, eine der größten Fakultäten Deutschlands, an der man Pharmazie studieren kann, sieht er Sachsen-Anhalt bezüglich der Nachwuchsgewinnung gut aufgestellt. Begeisterung für den Studiengang ließe sich seiner Meinung nach jedoch schon wesentlich früher entfachen.

"Schnelles Internet und sichere Datenautobahnen bleiben eine Daueraufgabe.", so umreißt Arnold die digitale Infrastruktur hierzulande. Diese bildet jedoch die Grundlage für eine Vielzahl digitaler Anwendungen, wie zum Beispiel das E-Rezept. "E-Rezept-ready“ und damit bestens auf die Einführung am 01. Januar 2022 vorbereiten, sind die Apotheken in Sachsen-Anhalt, laut Landesvorsitzendem, bereits jetzt.

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Zur Person

Zur Person

Mathias Arnold, Jahrgang 1964, ist Inhaber einer Apotheke in Halle/Saale, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburg und Vizepräsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin. Er engagiert sich für die Einführung des E-Rezepts und leitet die Europadelegation der ABDA in Brüssel. Im Jahr 2021 hat Arnold das Amt des Vizepräsidenten im Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) inne.