Techniker Krankenkasse
TK spezial

Sachsen-Anhalt

Nr. 4 | 2020

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Kaum jemand hätte im Frühjahr gedacht, dass uns das Thema Corona noch über den Jahreswechsel hinaus so intensiv begleiten wird. Die letzten Monate haben bewiesen, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitswesen ist. Bei aller Diskussion um stärkere Vernetzung der Sektoren oder Finanzen dürfte unstrittig sein: Das deutsche Gesundheitswesen braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Damit das so bleibt, muss der Gesetzgeber jetzt die richtigen Weichen stellen. Nur wenn die Kassen ihre Finanzen solide planen können, werden sie leistungsfähig bleiben. Wie es um die Leistungsfähigkeit einzelner Akteure des Gesundheitswesens in Sachsen-Anhalt bestellt ist und was sie aktuell von der Politik erwarten, das lesen Sie in diesem TK spezial.

Steffi Suchant
Leiterin der TK-Landesvertretung

Inhalt

Aufzählung

Gastbeitrag von Dr. Gösta Heelemann: KHZG – Wegweiser in die Zukunft

Aufzählung

Gastbeitrag von Mathias Arnold: E-Rezept soll Patienten nützen

Aufzählung

Staffelstabübergabe: Dr. Burkhard John und Dr. Jörg Böhme im Interview

Aufzählung

Dr. Petra Schirdewahn im Interview: Pandemie verstärkt Ängste

Aufzählung

Hausärztliche Versorgung: online zum Hausarzt-Termin

Aufzählung

Neue App TK-PflegeKompakt - Unterstützung vom Antrag bis zur Pflegeleistung

Gastbeitrag: Krankenhauszukunftsgesetz – Wegweiser in die Zukunft

 

Dr. Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt.

 

"Wie der Name verrät soll es im Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) um die Zukunft der Krankenhäuser gehen. Die Zukunft beginnt, wenn die Gegenwart vergangen ist, also jetzt", so steigt Dr. Heelemann ins Thema ein.

Er verweist in seinem Gastbeitrag unter anderem auf die im KHZG fixierte Bundesförderung und die Notwendigkeit, diese durch eine verbindliche Kofinanzierung des Landes für Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt zugänglich zu machen. Chancen nimmt er dabei in Bezug auf Investitionen in moderne Notfallkapazitäten, die digitale Infrastruktur, E-Dokumentation, IT-Sicherheitsmaßnahmen, aber auch sektorenübergreifende telemedizinische Netzwerke wahr.

Gleichzeitig sieht er damit auch einen Abbau des vorhandenen Investitionskostenstaus, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, "zumindest ein Stück weit" greifbarer werden.

Seinen gesamten Beitrag finden Sie hier.

Zur Person

Zur Person

Dr. Gösta Heelemann ist seit 2006 Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt. Er ist stellvertretendes Vorstandsmitglied der Deutschen Krankenhausgesellschaft und Mitglied in den DKG-Ausschüssen für Krankenhausfinanzierung, Personalwesen und Organisation sowie in der Satzungskommission und der Kommission für europäisches und internationales Krankenhauswesen. In der Bundesschiedsstelle nach § 18a Abs. 6 KHG vertritt er als Mitglied die DKG-Bank. Darüber hinaus engagiert er sich in diversen Landesgremien Sachsen-Anhalts.

 

"E-Rezept soll Patienten nützen"

 

Gastbeitrag von Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt

 

Das E-Rezept kommt. Ab dem 1. Januar 2022 soll es für alle Patienten flächendeckend in Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland zur Verfügung stehen. So steht es im Patientendatenschutzgesetz (PDSG), das vor Kurzem in Kraft getreten ist.

Nicht nur in strukturschwachen Regionen wie der Altmark, dem Burgenland oder im Harz kann das elektronische Rezept die Arzneimittelversorgung erleichtern und verbessern – es soll auch in Ballungsgebieten wie Halle, Magdeburg oder Dessau einen spürbaren Nutzen stiften.

Lust aufs Weiterlesen? Hier finden Sie den vollständigen Gastbeitrag.

Zur Person

Zur Person

Mathias Arnold, Jahrgang 1964, ist Inhaber einer Apotheke in Halle/Saale, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburg und Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin. Er engagiert sich für die Einführung des E-Rezepts und leitet die Europadelegation der ABDA in Brüssel. Im Jahr 2021 hat Arnold das Amt des Vizepräsidenten im Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) inne.

 

Staffelstabübergabe in der Kassenärztlichen Vereinigung

 

Dr. Burkhard John und Dr. Jörg Böhme im Interview

 

Ein Wechsel steht an: Dr. Jörg Böhme, Allgemeinmediziner aus Stendal, übernimmt ab Januar 2021 den Vorstandsvorsitz bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen-Anhalt. Er löst dabei den seit 2001 amtierenden Dr. Burkhard John ab, der zum Jahresende sein Amt niederlegt. Ein guter Grund für TK spezial, um beide im Rahmen eines Doppelinterviews zu Herausforderungen und zukünftigen Zielen zu befragen.

Interview Dr. Burkhard John "Für eine gute und strukturierte Versorgung"

Interview Dr. Jörg Böhme "Die Digitalisierung hat an Bedeutung gewonnen."

 

Hintergrund

Information

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) ist eine Selbstverwaltungskörperschaft des öffentlichen Rechts. Sie vertritt die Interessen aller niedergelassenen und angestellten Vertragsärzte und -psychotherapeuten im Bundesland gegenüber den Krankenkassen als ihren Vertragspartnern, sowie der Politik und der Öffentlichkeit. Derzeit hat die KVSA rund 4.200 Mitglieder. Sie stellen als Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten eine flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante vertragsärztliche Versorgung der Patienten in Sachsen-Anhalt sicher.

 

"Die Pandemie verstärkt Ängste."

 

Im Gespräch mit Dr. Petra Schirdewahn, niedergelassene Kardiologin in Halle/Saale

 

Sachsen-Anhalt ist bundesweit Spitzenreiter bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf je 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte beziehungsweise Arbeitslosengeld-I-Empfänger entfielen 2019 im Bundesland laut TK-Gesundheitsreport 94 Fehltage aufgrund von Herz- Kreislauf-Beschwerden. Deutschlandweit lag die Quote mit 52 Fehltagen deutlich darunter.

Bei Herzrhythmusstörungen und ähnlichen Diagnosen leiden Betroffene häufig zusätzlich unter sogenannten Herzneurosen. Verursacht werden diese allein von der Angst, einen neuen Anfall zu erleiden. Im umgekehrten Fall können seelische Probleme wiederum auch "echte" Herzbeschwerden hervorrufen. Um diesen Patientinnen und Patienten zu helfen, hat die TK in Sachsen-Anhalt einen besonderen Vertrag zur sogenannten Psychokardiologie geschlossen.

Im Interview erläutert die Kardiologin Dr. Petra Schirdewahn, was sich dahinter verbirgt und für wen diese Therapie geeignet ist. Zudem erklärt die Medizinerin, wie sich die aktuelle COVID-19-Pandemie auf zahlreiche ihrer Patienten auswirkt, und gibt Tipps zur Stärkung der psychischen Abwehrkräfte.

Zur Person

Zur Person

Dr. Petra Schirdewahn beendete 1996 ihre Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin/Kardiologie an der Universität Leipzig. Von 1998 bis 2000 war sie Oberärztin an der Klinik für Kardiologie im Herzzentrum Coswig und bis 2005 Oberärztin der Abteilung Rhythmologie im Herzzentrum Leipzig. Als niedergelassene Kardiologin arbeitete Frau Dr. Schirdewahn erstmals 2005 in einer Gemeinschaftspraxis im Saalekreis. Seit 1. Juli 2015 führt sie die "Kardiologische Praxis Dr. Petra Schirdewahn" in Salzatal, OT Schiepzig, als erfolgreiche Einzelpraxis. Ihr erstes Buch "Herz aus dem Takt" erschien 2013.

 

Online zum Hausarzttermin

 

Innovationszuschlag treibt Digitalisierung in Sachsen-Anhalt voran

 

Der zum Jahresbeginn 2020 neu in den TK-Vertrag zur hausärztlichen Versorgung in Sachsen-Anhalt aufgenommene Innovationszuschlag stößt auf positive Resonanz. Das hat eine Auswertung der TK ergeben. Hausärzte profitieren auf diesem Weg von einer finanziellen Förderung, wenn sie für die medizinische Versorgung ihrer Patienten mindestens zwei digitale Anwendungen wie beispielsweise Online-Terminbuchungen, Videosprechstunden oder Dienste zum elektronischen Austausch von Arztbriefen nutzen.

Service bietet Erleichterung für Patientinnen und Patienten

 

Allein im zweiten Quartal 2020 entschieden sich mehr als 700 im Bundesland ansässige hausärztlich tätige Medizinerinnen und Mediziner für die Online-Terminbuchung als neues digitales Element. "Die Möglichkeit, Arztbesuche auf diese Art und Weise zu planen, stellt für viele Patientinnen und Patienten eine große Erleichterung dar.

"Die Möglichkeit, Arztbesuche auf diese Art und Weise zu planen, stellt für viele Patientinnen und Patienten eine große Erleichterung dar. Es freut mich sehr, dass wir schon mehr als jeden zweiten am Vertrag teilnehmenden Hausarzt dabei unterstützen konnten, diesen Service anzubieten", so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.

Allgemeinmediziner sind für viele Menschen in einem Krankheitsfall prioritäre Ansprechpartner. Dem trägt die sogenannte hausarztzentrierte Versorgung Rechnung. Hierbei übernimmt der Hausarzt eine Schlüsselrolle. In Sachsen-Anhalt bietet die TK ihren Versicherten bereits seit 2010 an, freiwillig an diesem Versorgungsmodell teilzunehmen. Für die Kasse besonders und bundesweit einmalig an diesem Vertrag: Neben dem Hausärzteverband ist auch die Kassenärztliche Vereinigung Vertragspartner.

 

 

Kurznachrichten

Behandelt wie ein Spitzensportler

Nach Verletzungen von Gelenken oder Bändern finden Spitzensportler oft in kürzester Zeit zu ihrer Wettkampfform zurück. Auch viele Freizeitsportler wünschen sich bei Knieproblemen, Schulterbeschwerden oder anderen Sportverletzungen eine so erfolgreiche Behandlung. Gemeinsam mit Kooperationspartnern bietet die TK ihren Versicherten an mehreren Standorten in Deutschland eine solche sportmedizinische Versorgung an. Partner in Sachsen-Anhalt ist die Sportklinik Halle.

 

 

Für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

 

Neue App bietet Unterstützung vom Antrag bis zur Pflegeleistung

 

Fast 111.000 Menschen in Sachsen-Anhalt erhalten derzeit Leistungen aus der Pflegeversicherung. Mit einem Anteil von fünf Prozent an der Gesamtbevölkerung liegt das Land deutlich über der bundesweiten Pflegequote von 4,1 Prozent. Sowohl in Sachsen-Anhalt als auch bundesweit wird der überwiegende Teil der Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld durch ambulante Pflegedienste und pflegende Angehörige versorgt. Häufig werden Letztgenannte unvermittelt mit dem Thema konfrontiert und haben daher viele Fragen. Zudem fehlt ihnen bei eigener Berufstätigkeit oftmals die Zeit, sich Fachwissen anzueignen. Doch nur wer gut informiert ist fühlt sich sicher und kann mit einer Pflegesituation besser umgehen.

 

Daher hat die TK als digitale Orientierungshilfe alle wichtigen Informationen und Services rund um das Thema Pflegebedürftigkeit jetzt in der neuen App TK-PflegeKompakt gebündelt. Sie hilft bei den ersten Schritten, gibt Aufschluss über mögliche Ansprechpartner und bietet Wissenswertes für die jeweilige Situation. Über eine "Wegweiser"-Funktion gelangt der Nutzer vom Pflegeantrag bis zu den konkreten Pflegeleistungen.

Auch in einer laufenden Pflegephase helfen die in der Anwendung gebündelten Informationen und Unterstützungsangebote dabei, sich zu orientieren. Die App leitet die Nutzer unter anderem zu einer neu entwickelten Pflegekurssuche. Außerdem informiert sie zu bestehenden Angeboten der TK wie dem TK-PflegeCoach oder der psychologischen Online-Beratung für Angehörige.

Die App TK-PflegeKompakt kann für Android-Geräte im Play Store und für iOS über den App Store auch von Versicherten anderer Krankenkassen kostenlos installiert werden. TK-Versicherte profitieren zudem von zahlreichen Services wie beispielsweise dem Online-Pflegeantrag. Weitere Informationen zur App sind auf tk.de zu finden.

Hintergrund

Information

Um den wachsenden Personalbedarf in der Pflege sicherzustellen und die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern, plädiert die TK für einen "Masterplan Pflegeberufe" und hat ihre Vorschläge für eine zukunftssichere und qualitative Altenpflege in Sachsen-Anhalt, dem Bundesland mit dem höchsten Altersdurchschnitt, in einem Positionspapier zusammengestellt.

 

 

Kurznachrichten

Erstmals fachärztliche Online-Beratung bei Hautproblemen

Als erste gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland bietet die TK ihren Versicherten bei Hautproblemen ab sofort eine fachärztliche Online-Beratung an. Dazu hat die Kasse einen Vertrag mit der Internetplattform OnlineDoctor geschlossen. Diese kooperiert mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen, über den bundesweit bereits mehr als 200 Dermatologen ihre Expertise auf der Plattform anbieten "Wir Techniker".