Techniker Krankenkasse
TK spezial

Sachsen-Anhalt

Nr. 2 | 2022

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Sehr geehrte Damen und Herren,

in ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Landesregierung Sachsen-Anhalt dafür ausgesprochen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen durch klare und transparente Rahmenbedingungen voranzubringen. Das ist begrüßenswert und ein solides Fundament, um in unserem Bundesland mit der im Ländervergleich ältesten Bevölkerung die Versorgung auch zukünftig qualitätsorientiert zu gestalten. Nun muss das politische Bekenntnis mit Leben erfüllt werden. Wo aus Sicht der TK die Schwerpunkte liegen sollten und was Digitalisierungsministerin Dr. Lydia Hüskens in dieser Legislatur auf den Weg bringen möchte, lesen Sie in diesem TK spezial. Außerdem finden Sie unter anderem Informationen zu einem Telemedizin-Projekt, mit dem die Universitätsklinik Halle die Versorgung bei Herzinsuffizienz verbessern will.

Steffi Suchant
Leiterin der TK-Landesvertretung

Inhalt

Aufzählung

Rückblick: Digitale Gesundheit beim TK-Frühlings-Talk im Fokus

Aufzählung

„Ziel ist ein möglichst flächendeckender Ausbau digitaler Infrastrukturen“

Aufzählung

Position: Gesundheitsversorgung Sachsen-Anhalt: Digital vernetzt, besser versorgt?!

Aufzählung

„Ich würde mir mehr Klarheit und Struktur in der Zertifizierung wünschen.“

Aufzählung

„Wir wollen Betroffenen die Vorteile der digitalen Möglichkeiten nahebringen.“

Digitale Gesundheit im Fokus

 

TK-Frühlings-Talk: Politik trifft Gesundheitswesen

 

Wie steht es um die Digitalisierung in Sachsen-Anhalt? Welches Potenzial hat sie gerade für das Gesundheitswesen und wie kann das Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure durch die Optimierung von Schnittstellen noch besser funktionieren?

Fragen wie diese standen im Fokus des Frühlings-Talk, zu dem die TK in das Magdeburger Theater-Cafe` eingeladen hatte. Rund 50 Gäste aus Politik und Gesundheitswesen, darunter zahlreiche Abgeordnete des Landtags, nutzten die Chance, um darüber miteinander ins Gespräch zu kommen.

Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, gab ein Statement ab und unterstrich: "Die Digitalisierung bietet Chancen für ein längeres selbstbestimmtes Leben." Wie die Ministerin das Bundesland derzeit beim Thema Digitalisierung aufgestellt sieht und was aus ihrer Sicht unbedingt ganz nach oben auf die Agenda der Landesregierung gehört, hat sie uns übrigens im Nachgang der Veranstaltung im Rahmen eines Interviews verraten.

Unter der Überschrift „Schöne neue Welt? Wie die Digitalisierung die Medizin und unsere Gesundheit verändert" erläuterte Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser, Facharzt und Autor sowie Fernseh-, Podcast- und Hörfunkmoderator seine Sicht auf das Thema und insbesondere dazu, wie die Digitalisierung beitragen kann, die bestmögliche Therapie für Patientinnen und Patienten zu ermöglichen.

Fotos der Veranstaltung finden Sie hier.

 

„Ziel ist ein möglichst flächendeckender Ausbau digitaler Infrastrukturen“

 

 

Im Gespräch mit Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales zum Stand der Digitalisierung in Sachsen-Anhalt und die Pläne der Koalition.

Die Bündelung unterschiedlicher Digitalisierungsfelder im Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MIB) bietet aus Sicht von Ministerin Dr. Lydia Hüskens die Chance, im Sinne des Koalitionsvertrages eine modern aufgestellte und digital agierende Verwaltung zu formen. An welchen Stellen Sachsen-Anhalt aus ihrer Sicht schon auf einem guten Weg ist und wo sie noch viel „Luft nach oben“ sieht, hat sie uns im Interview verraten.

Außerdem erläutert sie die drei wichtigsten Punkte, die die Landesregierung in ihrer digitalen Agenda bis zum Ende dieser Legislatur erreichen sollte. Zudem gibt sie einen Ausblick auf die Arbeit des künftigen Digitalrat Sachsen-Anhalt als unabhängiges Beratungsgremium im Land und welches Ziel der „Strategische Wirtschaftsdialog" verfolgt.

Hier lesen Sie das komplette Interview.

Zur Person

Zur Person

Dr. Lydia Hüskens ist seit dem 16. September 2021 Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Sie wurde am 26. März 1964 in Geldern geboren, ist römisch-katholisch, verheiratet und hat zwei Kinder. Nach einem Studium der Neueren Geschichte, Politikwissenschaften und Publizistik promovierte Lydia Hüskens 1990 zum Dr. phil.

 

Gesundheitsversorgung Sachsen-Anhalt: Digital vernetzt, besser versorgt?!

 

Position der TK zu Chancen der Digitalisierung für die Zukunft des Gesundheitswesens im Bundesland

 

Die Sicherstellung einer leistungsfähigen und verlässlichen Infrastruktur ist Voraussetzung für eine bessere medizinische Versorgung durch digitale Angebote. Hier hat Sachsen-Anhalt noch Luft nach oben. Während deutschlandweit durchschnittlich 95,1 Prozent der privaten Haushalte Zugang zu Datenübertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) haben, liegt die Quote in Sachsen-Anhalt bei lediglich 90,2 Prozent.

Das Land ist aufgefordert, durch einen flächendeckenden Ausbau notwendiger Gigabitnetze insbesondere das Stadt-Land-Gefälle in der digitalen Versorgung zu beseitigen. Zudem sieht die TK die Landesregierung in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für eine landesweit verbindliche Digitalstrategie zu schaffen und die Bedarfe aus Sachsen-Anhalt in die Diskussion auf Bundesebene einzubringen.

Um Gesundheitsdaten sinnvoll für die Versorgung und Versorgungsforschung einsetzen zu können, plädiert die TK außerdem dafür, die Möglichkeiten der Krankenkassen zur Datennutzung und Datenverarbeitung auszuweiten. Somit wäre es diesen möglich, die ihnen zugewiesenen, im Sozialgesetzbuch vorgesehenen Aufgaben noch besser zu erfüllen und als Gesundheitspartner die Versorgung mitzugestalten.

Weitere Punkte für eine zeitnahe Umsetzung listet die TK In ihrem Positionspapier "Gesundheitsversorgung Sachsen-Anhalt: Digital vernetzt, besser versorgt?!" auf.

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Kurznachrichten

Start-ups: Beratung für Gründerinnen und Gründer

Den Namen SocialPizza trägt ein Beratungsangebot der TK, bei dem Expertinnen und Experten zu Existenzgründung und Sozialversicherung beraten. Das Team kennt die Probleme von Gründenden und hilft bei individuellen Herausforderungen. Mit Hilfe einer symbolischen Pizza erhalten Interessierte Antworten auf alle zentralen Fragen zum Thema Start-ups. Jedes Stück repräsentiert dabei eine Etappe der Unternehmensgründung und -entwicklung. Beratungstermine können online gebucht werden.

 

 

„Ich würde mir mehr Klarheit und Struktur in der Zertifizierung wünschen.“

 

 

Gastbeitrag von Dr. Heinz-Wilhelm Esser, Facharzt und Autor über Potential und Chancen der Digitalisierung

Als Facharzt, Fernseh-, Podcast- und Hörfunkmoderator, Autor und Musiker ist Dr. Esser in stetigem und regem Austausch mit verschiedenen Personengruppen. Die TK durfte ihn am 18. Mai in Magdeburg bei Frühlings-Talk willkommen heißen. Auf seine persönliche und unkonventionelle Weise gab "Doc Esser" einen Einblick dazu, welche Herausforderungen Start-ups haben und warum er für universelle Schnittstellen zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen plädiert.

In seinem Gastbeitrag erklärt der Mediziner zudem, warum er sich bei der Zertifizierung von Gesundheits-Apps mehr Klarheit und Struktur wünscht und wie ein digitales Symptomtagebuch Krebsbetroffenen während einer Chemotherapie helfen kann.

Hier lesen Sie den kompletten Gastbeitrag.

Zur Person

Zur Person

Dr. Heinz-Wilhelm Esser zählt zu Deutschlands beliebtesten TV-Medizinern. Doc „Heiwi“ Esser erklärt komplexe Zusammenhänge für jedermann verständlich und wird für seine unkonventionelle Art geliebt. Sein ungewöhnlicher Lebenslauf ermöglicht ihm Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und schafft großes Vertrauen zu seinen Patientinnen und beziehungsweise Zuschauerinnen und Zuschauern. Doc Esser war schon professioneller Schwimmer, erfolgreicher Musiker und App-Entwickler. Seine Fachgebiete als Oberarzt sind Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Intensivmedizin.

 

„Wir wollen Betroffenen die Vorteile der digitalen Möglichkeiten nahebringen.“

 

 

Im Gespräch mit Prof. Daniel Sedding, Universitätsklinikum Halle (Saale) über das Projekt DigitHAL und die Behandlung von Herzinsuffizienz.

Das Universitätsklinikum Halle (Saale) will mit seinem Telemedizin-Projekt DigitHAL die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern. Was sich hinter der Abkürzung verbirgt, woher die Projektidee rührt und wieviel Geld unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in das Vorhaben fließt, erklärt Prof. Dr. Daniel Sedding im Interview.

Zudem gibt er einen Einblick dazu, wie er die Akzeptanz für digitale Angebote in der Bevölkerung einschätzt und warum er in diesen gerade in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt großes Potential für die Behandlung von Volkskrankheiten sieht.

Hier lesen Sie das komplette Interview.

Zur Person

Zur Person

Prof. Daniel Sedding ist Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin). Er leitet am Universitätsklinikum Halle (Saale) die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Blutgefäße sowie die intensivmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Krankheitsbildern der gesamten Bandbreite der internistischen Medizin.

 

 

Kurznachrichten

Verbindungstest: Fiktiver Versicherter hilft bei eAU-Einrichtung

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ist weiter auf dem Vormarsch. Seit vergangenem Herbst wurden bundesweit von Arztpraxen allein an die TK eine Million Krankschreibungen auf digitalem Wege versandt. Zum 1. Januar 2023 sollen auch alle Arbeitgeber die AU-Bescheinigung digital erhalten. Damit das reibungslos funktioniert, ist die Einrichtung der eAU in den Arztpraxen erforderlich. Zu Testzwecken stellt die TK einen „fiktiven TK-Versicherten“ zur Verfügung. Dies ermöglicht die Strukturprüfung der eAU sowie die Signaturprüfung ohne die Verwendung realer Versicherten-Daten.