Techniker Krankenkasse
TK spezial

Sachsen-Anhalt

Nr.1 | 2020

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Hausarztpraxen sind oft erster Anlaufpunkt im Krankheitsfall. Das Lotsenprinzip ist ein Grundelement unseres seit rund zehn Jahren bestehenden Vertrages zur hausärztlichen Versorgung (HZV). Dabei sind diese Mediziner bis auf wenige Ausnahmen vorrangiger Ansprechpartner. An der HZV nehmen zwischen Arendsee und Zeitz bereits neun von zehn Hausärzte teil. Das sind so viele wie sonst nirgendwo in Deutschland. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir den HZV-Vertrag zum Jahresbeginn 2020 überarbeitet und unter anderem um einen Innovationszuschlag ergänzt. Ziel ist es, die sektorenübergreifende Vernetzung im Bundesland voranzutreiben. Nutzen Arztpraxen mindestens zwei digitale Versorgungselemente, wie Online-Terminbuchungen oder Videosprechstunden, erhalten sie finanzielle Unterstützung.

Steffi Suchant
Leiterin der TK-Landesvertretung

Inhalt

Aufzählung

Neuer HZV-Vertrag: Hausarzt als Lotse weiterhin erster Ansprechpartner

Aufzählung

TK im Gespräch: Führungswechsel bei der DSO Region Ost

Aufzählung

"Digitalisierung in Medizin und Pflege" Enquete-Kommission befragt Experten

Aufzählung

TK erstattet Genexpressionstest bei Brustkrebs

Hausarzt als Lotse erster Ansprechpartner

 

Innovationszuschlag macht den HZV-Vertrag in Sachsen-Anhalt digitaler

 

Für viele Menschen ist der Allgemeinmediziner in ihrer Nähe der erste Ansprechpartner im Krankheitsfall. Dem trägt die sogenannte hausarztzentrierte Versorgung Rechnung. Hierbei übernimmt der Hausarzt eine Schlüsselrolle.

Für einen Besuch beim Facharzt benötigen die Patienten eine entsprechende Überweisung, die ihnen der Hausarzt ausstellt. Die TK in Sachsen-Anhalt bietet ihren Versicherten bereits seit 2010 an, freiwillig an diesem Versorgungsmodell teilzunehmen. Für die TK besonders und bundesweit einmalig an diesem Vertrag: Neben dem Hausärzteverband ist auch die Kassenärztliche Vereinigung Vertragspartner.

Sektorenübergreifende Vernetzung vorantreiben

Mit dem neu vereinbarten Innovationszuschlag wird der HZV-Vertrag jetzt digitaler. Ziel ist es, durch die Nutzung von Online-Terminbuchungen, Videosprechstunden oder Diensten zum elektronischen Austausch von Arztbriefen und Ähnlichem, die sektorenübergreifende Vernetzung im Gesundheitswesen Sachsen-Anhalts voranzutreiben. Sofern die rund 1.300 am Vertrag teilnehmenden Hausärztinnen und -ärzte mindestens zwei digitale Versorgungsangebote umsetzen, erhalten sie die finanzielle Unterstützung.

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Führungswechsel bei der DSO Region Ost

 

TK im Gespräch mit Dr. med. Christa Wachsmuth und Dr. med. Katalin Dittrich

 

Nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Geschäftsführende Ärztin der Region Ost der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) geht Dr. med. Christa Wachsmuth Ende März in den Ruhestand. Die Nachfolge tritt Dr. med. Katalin Dittrich an. Sie war bislang Leiterin des Bereiches Pädiatrische Nephrologie und Transplantationsmedizin an der Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Leipzig. In einem Doppel-Interview hat TK spezial beide Medizinerinnen um eine Einschätzung der aktuellen Organspende-Gesetzgebung gebeten.

 

Zudem gibt es im Interview mit Frau Dr. Wachsmuth einen Rückblick auf das in Sachsen-Anhalt Erreichte wie den bundesweit einmaligen Park des Hoffens, des Erinnerns und des Dankens in Halle.

Außerdem erläutert Frau Dr. Dittrich, auf welche Schwerpunkte die DSO in der Region Ost und damit in den mitteldeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den kommenden Jahren besonderes Augenmerk richten will.

Kurz gesagt

Information

In Sachsen-Anhalt waren mit Stand Januar 2020 insgesamt 361 Menschen auf der Warteliste von Eurotransplant registriert. Deutschlandweit warten mehr als 9.000 Menschen auf eine lebensrettende Organspende. Mehr als 150 davon sind noch keine 18 Jahre alt.

Wie eine im Auftrag der TK durchgeführte Forsa-Umfrage ergab, besitzen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen nur 27 Prozent der Erwachsenen einen ausgefüllten Organspendeausweis. Damit finden sich die drei mitteldeutschen Bundesländer deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 40 Prozent und bilden zugleich das Schlusslicht aller Regionen.

 

Enquete-Kommission befragt Experten zu "Digitalisierung in Medizin und Pflege"

 

Ein "Digitalisierungsfahrplan" fehlt bisher

 

Foto: Landtag/Viktoria Kühne

Viel Zeit nahmen sich die Mitglieder der Enquetekommission "Gesundheitsversorgung und Pflege in Sachsen-Anhalt konsequent und nachhaltig absichern!" auf ihrer ersten öffentlichen Anhörung in diesem Jahr für das Thema Digitalisierung in Medizin und Pflege.

Potenzial sahen die geladenen Sachverständigen unter anderem in einer höheren Akzeptanz von digitaler Transformation, einer ressortübergreifenden Koordination, einem verbesserten Netzwerken beteiligter Gesundheitspartner oder dem Einsatz evidenzbasierter digitaler Anwendungen auf höchstem ethischen und datenschutzrechlichen Niveau.

Die Voraussetzung für all das ist identisch: ein guter Breitbandausbau. "Und hierfür bedarf es eines klar definierten und verbindlichen Fahrplans", betonte Steffi Suchant bei der Anhörung. "Nur so können Angebote, die Krankenkassen und Leistungserbringer heute schon vorhalten, verlässlich und zeitsparend zur Anwendung kommen."

Gute Beispiele dafür, wie den digitalen TK-PflegeCoach zur Unterstützung pflegender Angehöriger oder die Teletherapie Stottern für Kinder ab 13 Jahre, gibt es schon.

"Künftig werden bei der telemedizinischen Versorgung neben den Ärzten insbesondere auch Pflegekräfte eine Schlüsselrolle einnehmen. Deshalb ist eine Modernisierung der Ausbildung und damit die Aneignung telemedizinischer Kernkompetenzen zwingend notwendig", so Suchant weiter.

Innovative Start-ups brauchen zusätzlich eine unkomplizierte Förderung und beste Bedingungen für eine dauerhafte Etablierung im Land. Bestehende Fördermaßnahmen sollten an einem digitalen Ort transparent gemacht und Erfahrungswerte aus bereits durchgeführten Projekten veröffentlicht werden.

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TK erstattet Genexpressionstest bei Brustkrebs

 

Vertrag ergänzt die Regelversorgung und hilft bei Entscheidung zur Chemotherapie

 

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Allein in Sachsen-Anhalt erkranken jährlich rund 1.500 Frauen daran. Zur Entscheidung für oder gegen den Einsatz einer Chemotherapie können betroffene Versicherte der TK ab sofort alle von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) empfohlenen Genexpressionstests nutzen.

Dazu hat die TK mit dem Bundesverband Deutscher Pathologen und der Managementgesellschaft Convema einen Vertrag abgeschlossen. Dieser ergänzt die derzeitige Regelversorgung und ermöglicht Ärzten und Patientinnen Wahlfreiheit - unabhängig vom Hersteller.

Schätzungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zufolge können Ärzte bei fast 30 Prozent der Patientinnen mit frühem Brustkrebs keine eindeutige Therapieempfehlung für oder gegen eine Chemotherapie geben. Die vereinbarten Genexpressionstests ermöglichen in Verbindung mit weiteren Untersuchungsergebnissen und Präferenzen der Patientin eine fundierte Entscheidung. Nutzen und Risiken einer Chemotherapie können abgewogen, unnötige Belastungen vermieden werden.