Die Digitalisierung muss zu einer festen Größe in der Pflegeausbildung werden. Das forderte Barbara Steffens, Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW), beim CyberDoc-Talk "Wie digital geht Pflege?"
Digitale Prozesse könnten das Pflegepersonal bei der Dokumentation entlasten und so dazu beitragen, mehr Zeit für die Pflege am Menschen zu gewinnen, betonte Steffens. Vielen professionell Pflegenden seien gute Arbeitsbedingungen wichtiger als Geld, wie Befragungen gezeigt hätten.
Während das Gesundheitssystem in Teilen immer noch mit der Digitalisierung fremdele, müssten viele Pflegebedürftige oder pflegende Angehörige nicht erst vom Nutzen der Digitalisierung überzeugt werden. Der TK-Meinungspuls habe gezeigt, dass eine Mehrheit der Deutschen glaubt, die Digitalisierung helfe, die Herausforderungen der Pflege zu meistern. Gerade unter den TK-Versicherte gebe es viele technikaffine Menschen, sagte die TK-Landeschefin.
Bereits heute biete die TK ihren Versicherten zahlreiche digitale Unterstützungsangebote wie den TK-Pflegecoach oder die TK-App. Sturzsensoren oder Videokonsultationen etwa ermöglichten es den Pflegebedürftigen, länger in den eigenen vier Wänden zu leben. Die Politik müsse eine Digitalisierung des Leistungskatalogs der Pflegeversicherung anstoßen, erklärte Steffens.
Vor allem im ländlichen Raum habe die Digitalisierung das Potential, eine gute Pflege zu sichern. Krankenbesuche und medizinische Tätigkeiten in der häuslichen Pflege und in Pflegeheimen könnten von medizinische Fachangestellten übernommen werden, die sich per Videotelefonie mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten austauschen würden, erläuterte Steffens.
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