Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat gemeinsam mit der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), den Ärztekammern sowie Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen die wesentlichen Inhalte des Entwurfs des neuen Krankenhausplans des Landes vorgestellt. Ziel ist es, durch besonders leistungsfähige Strukturen eine innovative, qualitätsorientierte, bedarfsgerechte und flächendeckende stationäre Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger des größten Bundeslandes sicherzustellen - von den Metropolregionen bis zum ländlichen Raum.
"Als erstes Bundesland werden wir die Krankenhausstruktur künftig differenziert über Leistungsbereiche und Leistungsgruppen planen", erklärte Laumann. Die Patientinnen und Patienten ständen bei den neuen Strukturen im Mittelpunkt. "Das bedeutet im Klartext: Ich will mit der neuen Krankenhausplanung die bestmögliche Qualität in der stationären Versorgung erreichen".
Krankenhäuser müssten zum einen selbstverständlich für alle gut erreichbar sein. Zum anderen brauche es aber auch Spezialisierungen. "Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass ein Krankenhaus über ausreichend Erfahrung verfügt und eine hohe Versorgungsqualität gewährleistet, wenn es eine bestimmte Leistung anbietet. Es geht um eine sorgsame Neugestaltung mit Maß und Mitte", so Laumann weiter.
Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertreung NRW, beurteilt das Konzept positiv: "Die Systematik der künftigen Krankenhausplanung definiert Leistungsbereiche und verknüpft sie mit Qualitätskriterien. Damit verabschieden wir uns endlich von der Diskussion um Betten und Fachabteilungen. Wird dieses Konzept konsequent - wie im Gutachten des Ministeriums beschrieben - umgesetzt, können die Bürger:innen künftig von einer Kompetenzpyramide profitieren. Um den einfachen Beinbruch kümmert sich die nächstgelegene Klinik, der komplizierte Trümmerbruch landet im spezialisierten Zentrum mit größtmöglicher Erfahrung, denn Quantität erhöht die Qualität. Wichtig wird sein, den nun folgenden Planungsprozess unverzüglich zu starten und konsequent zu Ende zu führen. Wir werden diesen Prozess konstruktiv unterstützen."
Die KGNW unterstützt die Grundzüge der neuen Krankenhausplanung, sie könne aber nur funktionieren, wenn sie auch mit ausreichenden finanziellen Mitteln unterfüttert werde. Konkret sieht KGNW-Präsident Jochen Brink die Notwendigkeit, "dass über eine Verpflichtungsermächtigung im Landeshaushalt 2022 für die kommende Legislaturperiode ein zusätzliches Volumen von jährlich 200 Millionen Euro für den Einstieg in die Umsetzung des Krankenhausplans reserviert wird".
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