Das deutsche Gesundheitswesen muss schneller digitalisiert werden, damit sich nicht IT-Riesen wie Google oder Microsoft die Hoheit über die Patientendaten sichern, hat die Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen (NRW) Barbara Steffens gefordert. "Die Digitalisierung der Medizin ist ein wichtiger Baustein, um Probleme wie Versorgungsengpässe zu schließen", sagte Steffens der "Neuen Westfälischen".
So könnten Telemedizin und Versorgungsassistenten im ländlichen Raum dazu beitragen, die Ressourcen im Gesundheitswesen effizienter einzusetzen. "Die Assistenten kommunizieren vom Patientenbett aus digital mit einem Arzt, der entscheidet, ob eine Einweisung sinnvoll ist oder nicht", erläuterte die TK-Landeschefin.
Aus Patientensicht müsse auch die Debatte um Krankenhausstandorte weiter geführt werden, aber nicht mit Blick auf die Quantität, sondern auf die Qualität, betonte Steffens. Bei Geburten oder planbaren Operationen würden Patienten vor allem die Krankenhäuser auswählen, die hohe Fallzahlen hätten, weil dort die Qualität besser sei. Nicht jedes Krankenhaus müsse daher alles anbieten. "Wir benötigen landesweit gut erreichbare Krankenhäuser, die die Grundversorgung abdecken, aber ebenso auch Häuser, die sich auf Bereiche spezialisieren."
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