In Nordrhein-Westfalen (NRW) sind die ersten Altenheimbewohnerinnen und -bewohner am 27. Dezember gegen Covid-19 geimpft worden. Die Kassenärztlichen Vereinigungen in Nordrhein und Westfalen-Lippe haben nach eigenen Angaben am Tag eins der Impfkampagne mehr als 80 Einrichtungen in NRW aufgesucht und rund 9.500 Personen geimpft, darunter sowohl Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren- und Pflegeeinrichtungen als auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte dem WDR, er habe nur gute Rückmeldungen zum Impfstart bekommen.
Logistisch schwieriger werde es, die 1,2 Millionen über 80-Jährigen im Land zu erreichen, erklärte er. Die Ärztinnen und Ärzte könnten nicht von Haus zu Haus gehen, um das Vakzin zu verabreichen, da der Impfstoff hohe Ansprüche an die Kühlung stelle. Es sei daher wichtig, rasch Impfstoffe anderer Unternehmen zu erhalten, die nicht so hohe Ansprüche an die Lagerung stellten, erklärte Laumann im Deutschlandfunk. Die Impfbereitschaft in NRW schätze er als sehr hoch ein. Zwei Drittel der Bevölkerung würden sich laut Umfragen impfen lassen.
Dagegen hat der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner vorgeschlagen, die in den Pflegeheimen eingesetzten mobilen Impfteams auch Hausbesuche durchführen zu lassen. Die Teams könnten "am Morgen zentral ihre Spritzen aufziehen". Eine Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen könne im Vorfeld schriftlich oder auch mit Hilfe eines kurzen Films erfolgen, sagte Heppner, der Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Helios-Klinikum Schwelm und Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke ist.
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