Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) sieht das von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) geplante Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit kritisch. Ein solches Institut dürfe nicht an das Bundesgesundheitsministerium angedockt werden und müsse unabhängig von politischem Einfluss agieren können, sagte ÄKWL-Präsident Dr. Hans-Albert Gehle.
Ziel müsse es sein, die Gesundheitsämter qualifiziert und personell ausreichend zu besetzen, damit diese ihre vielfältigen Aufgaben im Gesundheitsschutz, der Gesundheitsförderung und Prävention auch erfüllen könnten. Ob das durch den Eingriff eines Bundesinstituts in länderhoheitliche Kompetenzen erreicht werde, "sei mehr als fraglich", erklärte Gehle.
Einen deutlichen Personalzuwachs meldet der öffentliche Gesundheitsdienst in NRW für das Jahr 2021. Die Zahl der dort Beschäftigten ist innerhalb eines Jahres um 64 Prozent gestiegen: von 5.685 Personen im Jahr 2020 auf 9.310 Beschäftigte im Jahr 2021, meldet das Statistische Landesamt.
Während in der Zeit von 2012 bis zum Vor-Corona-Jahr 2019 ein Personalrückgang um 0,3 Prozent zu verzeichnen gewesen sei, habe die Beschäftigtenzahl zwischen 2019 und 2020 um 9,5 Prozent zugelegt. Mit einem Anteil von 82 Prozent waren die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Diensten, zu denen etwa die Gesundheitsämter zählen, im Bereich Gesundheitsschutz und -pflege beschäftigt.
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