Digitalisierung wird Ärzte in der Patientenversorgung unterstützen – aber nicht ersetzen

"Patientenversorgung im digitalen Wandel" lautete das Thema des 12. Westfälischen Ärztetages in Münster. "Digitalisierung soll und wird Ärztinnen und Ärzte in der Patientenversorgung wirkungsvoll unterstützen. Doch sie wird Ärztinnen und Ärzte nicht ersetzen", ist Ärztekammerpräsident Dr. Theodor Windhorst überzeugt. Im Zentrum stehe auch künftig die persönliche, vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung.

Im Ärztehaus in Münster präsentierten sich ausgewählte Beispiele für eine verbesserte Patientenversorgung durch digitale Anwendungen, die sich bereits in der Praxis bewähren. Darunter die "Telenotärzte" als Ergänzung des bestehenden Rettungsdienstes oder die hausärztliche Betreuung von Patienten in einer Videosprechstunde.

Über die Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz sowie ethische Fragen, die die Digitalisierung in der Medizin aufwirft, diskutierten Vertreter von Ärztekammer, Kassenärztlicher Vereinigung, Krankenhäusern und Landesgesundheitsministerium. Die Sicht der Krankenkassen brachte Barbara Steffens, Leitern der TK-Landesvertretung NRW, ein.

Paten für Organspende gesucht - Ehrenamtliches Engagement kann Leben retten

Das Netzwerk Organspende NRW startet am 28. September 2019 mit einer Informationsreihe für zukünftige Patinnen und Paten. Gesucht werden interessierte Menschen jeden Alters, die Veranstaltungen in Schulen oder Betrieben durchführen oder Info-Stände beispielsweise in Krankenhäusern betreuen können. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Ziel der Aktion „Paten für Organspende“ ist, dass die Bevölkerung über das Thema Organspende aufgeklärt wird. Die Einführungs-Veranstaltung findet am Samstag, 28. September 2019 in der AESCULAP AKADEMIE GMBH in Bochum statt. Anmeldungen bitte an: info@netzwerk-organspende-nrw.de

Kliniken mit neuen Werbeaktionen auf Fachkräftesuche

Der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal lässt Kliniken neue Wege bei der Mitarbeiterrekrutierung gehen und führt im Einzelfall zu Irritationen. So beispielsweise in Ostwestfalen, wo Plakate für die Mitarbeiterwerbung der Mindener Mühlenkreiskliniken direkt in den Buswartehäuschen vor dem Lukas-Krankenhaus in Bünde angebracht wurden, berichtet das Westfalen-Blatt.

Der Bünder Klinik-Chef hatte daraufhin den Kontakt zu seinem Kollege in Minden gesucht. Seitens der Mühlenkreiskliniken sei ihm versichert worden, dass es sich bei der Standortwahl um ein Versehen gehandelt habe und die Plakate in den kommenden Tagen – sie hingen insgesamt zwei Wochen – wieder entfernt würden.

Das Klinikum Herford arbeitet nach einem Bericht der Neuen Westfälischen seit Juli mit einem sogenannten Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm. Wer am Klinikum arbeitet und seinen Arbeitgeber so erfolgreich empfiehlt, dass ein Arbeitsvertrag mit einem neuen Facharzt, einer Hebamme oder gar einem Oberarzt unterschrieben werden kann, kassiert eine Belohnung. Zwischen 8.000 und 4.000 Euro zahlt das Klinikum für eine erfolgreiche Empfehlung. Laut Personalchefin Stefanie Brandt sei das Programm erfolgreich: "Wir konnten schon für fünf Positionen mit Hilfe von Mitarbeiterempfehlungen passende Bewerber finden. Die neuen Kollegen kommen nicht aus der Region - hauptsächlich kommen sie von Kliniken aus Süddeutschland."

ADHS: Immer mehr Erwachsene aber weniger Kinder bekommen Medikamente

Zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) bekommen immer mehr Erwachsene in Nordrhein-Westfalen (NRW) Medikamente mit dem umstrittenen Wirkstoff Methylphenidat verordnet, der unter anderem im Arzneimittel Ritalin verwendet wird. Das ergab eine Auswertung von Routinedaten der Techniker Krankenkasse (TK) in NRW. Im Zeitraum von 2015 bis 2018 verzeichnete die Kasse 39 Prozent mehr TK-Versicherte über 18 Jahre, die das Medikament erhielten. Darunter waren deutlich mehr Männer als Frauen. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gingen die Verordnungen im gleichen Zeitraum um über vier Prozent zurück.

Kinder und Jugendliche bekommen aber immer noch deutlich häufiger Medikamente gegen ADHS als Erwachsene, da die Erkrankung vermehrt in jungen Jahren auftritt. Jungen sind dabei nicht nur öfter betroffen, die Krankheit äußert sich bei ihnen in der Regel auch anders.

Barbara Steffens, Landeschefin der TK in NRW: "Während Jungen vor allem hyperaktiv sind, zeigen Mädchen ganz andere Symptome. Sie fallen eher durch geringeres Selbstbewusstsein, erhöhten Redebedarf oder Vergesslichkeit auf." Im Erwachsenenalter nehmen diese Unterschiede ab.

Für die Analyse wurden Routinedaten der TK-Versicherten von Anfang 2015 bis Ende 2018 ausgewertet.

Westfalen-Lippe: Lange Fahrtzeiten bis zum nächsten Krankenhaus

Bei der Fahrt ins Krankenhaus müssen die Menschen in Westfalen-Lippe unter Umständen lange Fahrzeiten einkalkulieren, so die Experten der Geographischen Kommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Mehr als 20 Minuten bis zur nächsten Klinik müssen demnach Kranke in Ostwestfalen in den Kreisen Höxter, Lippe und dem südlichen Kreis Paderborn hinnehmen. Im Münsterland gebe es Patienten, die bis zu 30 Minuten benötigen, zum Beispiel im Raum Dorsten/Reken oder von Ostbevern zum Krankenhaus nach Warendorf.

Das gleiche gilt für einige Gebiete in Südwestfalen. Zwischen Netphen und Bad Laasphe sind es nach den Berechnungen der Experten sogar mehr als 30 Minuten bis zum nächsten allgemeinen Krankenhaus. Deutschlandweit gebe es nur wenige Gebiete, die ähnlich abseits oder noch peripherer lägen, so die Kommission.

Mittwoch, 4. September, 15:00-18:00 Uhr, Bochum: Informationsveranstaltung zum Landarztgesetz NRW

Im Rahmen der zweiten Bewerbungsphase für das Sommersemester 2020 bietet das LZG.NRW eine Informationsveranstaltung rund um das Landarztgesetz NRW und den Bewerbungsprozess an. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Bewerberinnen und Bewerber. Expertinnen und Experten der Ärztekammern, der kassenärztlichen Vereinigungen und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW informieren über das Bewerbungsverfahren, die zeitlichen Abläufe und Fristen, notwendige Nachweise und vertragliche Verpflichtungen. Veranstaltungsort: TZR - Technologiezentrum Ruhr, Universitätsstraße 142, 44799 Bochum.

Mittwoch, 4. September, 11:00 & 15:30 Uhr, Landtag Düsseldorf: Gesundheitsausschuss

Tagesordnungspunkte u.a.: Sachverständigenanhörung zur Änderung des Heilberufsgesetzes, Ort: Landtag NRW

Donnerstag, 5. September 2019, 19 Uhr, Düsseldorf: Künstliche Intelligenz in der Medizin

"Wird KI die Medizin der Zukunft?" - Wie Künstliche Intelligenz (KI) die Diagnostik schon heute revolutioniert hat und Zukunft positiv verändert. Ein Wissens- und Erfahrungsaustausch von Forschern, Medizinern und Krankenkassen aus unserer Region mit Barbara Steffens (Leiterin der TK-Landesvertretung NRW), Prof. Dr. Simon B. Eickhoff (Direktor Institut für Systemische Neurowissenschaften der HHU Düsseldorf), Prof. Dr. Michael Forsting (Leiter der Abteilung Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen). Industrie-Club Düsseldorf. Einladung erforderlich.

Freitag, 6. September, 13:30-19:00 Uhr, Essen: VENTURE.Med 2019

VENTURE.Med 2019 - Bundesweites Investorenforum der Medizin- und Gesundheitswirtschaft, Veranstalter: Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) und MedEcon Ruhr GmbH, Veranstaltungsort: Haus der Technik, Hollestraße 1, 45127 Essen, gebührenpflichtige Anmeldung