Steffens plädiert für kassenspezifisches Innovationsbudget: Medizin muss digitaler werden

"Die Digitalisierung ist wichtig für die medizinische Versorgung der Zukunft. Um auch künftig eine qualitativ gute medizinische Versorgung in Deutschland zu gewährleisten, brauchen wir innovative Ideen", betonte die Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) Barbara Steffens auf dem Fachkongress "eHealth.NRW" des ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin in Neuss. Dazu zähle in NRW beispielsweise das virtuelle Krankenhaus.

Der Innovationsfonds biete eine Basis für zukunftsweisende Projekte. Für die Überführung in die Regelversorgung müsse jedoch die Finanzierung nach der Evaluation geregelt werden. "Die TK wünscht sich ein kassenspezifisches Innovationsbudget. Damit könnten wir erheblich flexibler fortschrittliche Entwicklungen in der Medizin fördern", sagte Steffens. Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) biete dafür Ansätze, jedoch noch keine Lösung.

Medica Econ Forum: Digitale Innovationen für die medizinische Versorgung

Noch ist es ein Test, in nicht zu ferner Zukunft aber sollen Gelähmte ihren Rollstuhl mit Gedanken steuern. Auf dem Medica Econ Forum by TK stellt Prof. Dr. Ramón Martínez-Olivera, Leitender Arzt der Neurochirurgie am Uniklinikum Bergmannsheil in Bochum, das revolutionäre Projekt vor. Danach unterhalten sich NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der Techniker Krankenkasse Thomas Ballast über die Bedeutung digitaler Innovationen für die medizinische Versorgung.

Thomas Ballast wird dann skizzieren, wie aus Sicht der TK Innovationen in die Fläche kommen und welche Strukturen dafür notwendig sind. Mit Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, und Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, wird der TK-Vizechef anschließend seine Thesen diskutieren. Das MEDICA ECON FORUM by TK findet statt auf dem Gelände der Messe Düsseldorf, Halle 13, Stand A80.

Kassen und Sozialverbände in NRW einigen sich auf verbindliche Vorgaben für Frühförderung

Die gesetzlichen Krankenkassen in NRW, die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) und die Freie Wohlfahrtspflege haben sich erstmals auf verbindliche Vorgaben für die Frühförderung aller Vorschulkinder im bevölkerungsreichsten Bundesland geeinigt. Zur interdisziplinären Frühförderung gehören beispielsweise heilpädagogische Leistungen und medizinisch-therapeutische Behandlungen wie Physio-, Sprach- und Ergotherapie. Ziel der Vereinbarung ist es, Kinder mit Behinderung und deren Eltern umfassend und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Die Rahmenvereinbarung tritt zum 1. Januar 2020 in Kraft. Ab diesem Datum sind LWL und LVR zuständig für die Leistungen der Frühförderung. Bisher war das eine Aufgabe der Kommunen.

Ärztekammer für mehr Obduktionen

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe setzt sich dafür ein, bei verstorbenen Patienten häufiger eine klinische Sektion durchzuführen. Studien zufolge seien etwa im Jahr 2014 nur vier Prozent der Verstorbenen obduziert worden. Obduktionen seien ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung in der Medizin, sagte Ärztekammerpräsident Dr. Theodor Windhorst. Sie zeigten Todesursachen und könnten gegebenenfalls auch Nebenwirkungen von Therapien offenbaren.

Todesfälle nach Einnahme einer Glucoselösung: Gesundheitsbehörde schließt drei Kölner Apotheken

Im Zusammenhang mit zwei Todesfällen aufgrund einer verunreinigten Glucoselösung hat das Gesundheitsamt der Stadt Köln drei Kölner Apotheken geschlossen. Darunter ist auch die Apotheke, die den verunreinigten Test auf einen Schwangerschaftsdiabetes hergestellt hatte, nach dessen Einnahme eine Schwangere und ihr ungeborenes Kind starben. Veranlasst hatten die Schließung des Apothekenverbundes das Gesundheitministerium und die Bezirksregierung. Da eine Gefährdung weiterer Kunden durch von der Apotheke abgegebene Arzneimittel nicht vollständig ausgeschlossen werden könne, sei die Schließung notwendig, teilt das Ministerium mit. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigte sich angesichts der Todesfälle bestürzt.

Deutscher Change Award 2019 geht an Unimedizin Essen

Das Universitätsklinikum Essen ist mit dem Deutschen Change Award 2019 des BQS Instituts für Qualität & Patientensicherheit ausgezeichnet worden. Die Universitätsmedizin Essen unter Prof. Dr. Jochen A. Werner wurde ausgezeichnet für ihr Konzept "Das Smart Hospital ist kein Selbstzweck: Im Zentrum seines Handelns steht explizit der Mensch". Die Universitätsmedizin habe "sich vorbildlich an dem Modell einer patientenzentrierten Versorgung ausgerichtet und diese in ihrer Versorgungs-DNA fest verankert", begründet das BQS die Auszeichnung.

Düsseldorfer Forscher erhalten Preis für Allgemeinmedizin

Die "Arbeitsgruppe Suchtforschung und klinische Epidemiologie" der Universität Düsseldorf um Prof. Dr. Daniel Kotz hat mit ihrer Arbeit "Tabakentwöhnung in der hausärztlichen Praxis: neue Konzepte für eine patientenzentrierte Versorgung" den dritten Platz belegt beim Deutschen Forschungspreis für Allgemeinmedizin 2019. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr von der Dr. Lothar-Beyer-Stiftung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DESAM ) vergeben.

SPD-Bundestagsfraktion wählt Duisburger Gesundheitsexpertin Bärbel Bas in den Vorstand

Die Duisburger SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas wurde zur neuen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion gewählt. Die bisherige Parlamentarische Geschäftsführerin ist zuständig für die Themen Gesundheit, Bildung und Forschung sowie Petitionen. Bas folgt auf Karl Lauterbach, der wegen seiner Kandidatur für den SPD-Vorsitz auf das Fraktionsamt verzichtet. Neuer Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands der SPD-Fraktion ist der Kölner Abgeordnete Dr. Rolf Mützenich. Aus NRW gehört zudem der Bundestagsabgeordnete Achim Post aus Minden-Lübbecke dem Fraktionsvorstand an. Er ist zuständig für die Bereiche Europa, Finanzen und Haushalt.

MIttwoch, 2. Oktobber 2019, 15:30 Uhr, Landtag Düsseldorf: Gesundheitsausschuss

58. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, TOP u. a.: Gutachten "Krankenhauslandschaft Nordrhein-Westfalen", Bericht der Landesregierung; Ambulante Intensivpflege in NRW vor dem Hintergrund des Reha- und Intensivpflegestärkungsgesetzes, Bericht der Landesregierung. Landtag Nordrhein-Westfalen, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf, 15.30 Uhr, Raum E 3 D 01.