Techniker Krankenkasse: "Für uns sind die Vorschläge der Gutachter ein erster und richtiger Schritt für eine grundlegende Neuausrichtung der NRW-Kliniklandschaft. Wir brauchen jetzt einen Konsens, um ein koordiniertes System von wohnortnaher Grundversorgung bis zu hoch spezialisierten Zentren zu realisieren. Auf Basis des Gutachtens kann ein notwendiger Bereinigungsprozess in der NRW-Kliniklandschaft stattfinden. Am Ende sollte jeder Patient erkennen können, wo er die qualitativ beste Behandlung bekommt. Die Abkehr vom Bettenprinzip wäre ein grundlegender Systemwechsel bei der Krankenhausplanung", erklärte Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertretung NRW.
Krankenhausgesellschaft NRW: "Das vorgelegte Gutachten skizziert eine völlig neue Ausrichtung der Krankenhausplanung. Die verlängerte Zeitschiene der Beratung über diesen neuen Ansatz bietet genügend Raum zum ergebnisoffenen Austausch. Wir werden die Vorschläge intensiv diskutieren, den Prozess konstruktiv begleiten und uns aktiv in den Arbeitsgruppen des zuständigen Landesausschusses für Krankenhausplanung beteiligen. Die Verbesserung der Patientenversorgung in NRW wird dabei unser Maßstab sein,“ erklärte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW). "Wir fordern aber auch die Übernahme von politischer Verantwortung ein, wenn es zur Schließung von Abteilungen oder Standorten kommt".
Krankenkassen: Die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Verbände in NRW sehen in dem Gutachten eine gute Grundlage, die Qualität in der stationären Versorgung zu verbessern und die Krankenhauslandschaft effizient zu gestalten. Dies gilt insbesondere für die Empfehlung der Gutachter, eine leistungsorientierte Krankenhausplanung einzuführen. Die gesetzlichen Krankenkassen/-verbände begrüßen auch die Pläne von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, das Krankenhausgestaltungsgesetz NRW zu verändern, um dieses Ziel zu erreichen. Sie unterstreichen, dass sie zu grundlegenden Veränderungen und zur Mitgestaltung bereit sind.
SPD-Fraktion im Landtag: "Eine Konzentration von Leistungsbereichen in der Krankenhauslandschaft wird nicht die Lösung für den Fachkräftemangel im Gesundheitssystem sein. Denn Konzentration ersetzt nicht die Investitionen, die von Seiten des Landes dringend finanziert werden müssen. Wir fordern für den bereits existierenden Investitionsstau in den Krankenhäusern schon länger eine Finanzierung analog zu dem Programm ,Gute Schule 2020‘ in Höhe von 2 Milliarden Euro, bei dem das Land die Zinsen und die Tilgung übernimmt", so Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. Eine Antwort auf die Frage nach der Finanzierung einer möglichen Reform sei Minister Laumann schuldig geblieben.
CDU-Fraktion im Landtag: "In NRW gibt es zwar eine flächendeckende stationäre Versorgung, aber wir erhoffen uns von der Reform der Krankenhausplanung eine signifikante Verbesserung der Qualität in der Versorgung in Hinsicht auf die fachärztliche Betreuung sowie bei der Pflege in Krankenhäusern. Dass dazu Kliniken oder Fachbereiche umstrukturiert und zusammengelegt werden müssen, ist dabei unvermeidbar. Allerdings muss die Erreichbarkeit von stationärer Betreuung weiter gewährleistet sein. Das gilt insbesondere für die ländlichen Regionen in unserem Land. Nur durch grundlegende und nachhaltige Planung können Kliniken wieder auf eine finanziell sichere Basis gestellt werden", erklärte Peter Preuß, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Verband Leitender Krankenhausärzte: Die Umsetzung der Vorschläge des Gutachtens sollte mit den Betroffenen erfolgen. Dabei werde man auch über den ein oder anderen Standort reden müssen. Die Beurteilung von Kliniken sollte aber sehr viel differenzierter erfolgen als das ein Teil der Gutachter z. B. bei der Beurteilung der Herzinfarktbehandlung in der Vergangenheit getan hat. Wer viel mache, sei nicht grundsätzlich besser. Mindestmengen seien durchaus sinnvoll zur Verhinderung von Gelegenheitseingriffen, sie müssten aber von anderen Kriterien zur Beurteilung der Behandlungsqualität flankiert werden. Der Verband stehe für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung.
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