Die weit überwiegende Mehrheit von Arztpraxen ist nicht uneingeschränkt barrierefrei. Nachdem die Beauftragten von Menschen mit Behinderungen im August die mangelnde Barrierefreiheit in den Arztpraxen kritisiert hatten, wollten die Grünen in ihrer Anfrage im Bundestag wissen, inwieweit die Barrierefreiheit in den Arztpraxen umgesetzt wurde. Aus der Antwort der Bundesregierung geht hervor, dass nur etwas mehr als jede vierte (26,4 Prozent) Hausarztpraxis uneingeschränkt barrierefrei ist. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. In Brandenburg etwa sind mehr als 46 Prozent der Hausärzte uneingeschränkt barrierefrei zu erreichen, in Hamburg nur 22,4 Prozent.
Ähnlich sieht es bei den Facharztpraxen aus - in Hamburg sind nur 15,4 Prozent (bundesweit: 26,1 Prozent) uneingeschränkt barrierefrei. Damit ist Hamburg bei der fachärztlichen Versorgung im Bundesvergleich Schlusslicht.
Die Antwort der Bundesregierung basiert auf einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die Datenlage, so die KBV, sei nur für eine Minderheit der Kassenärztlichen Vereinigungen belastbar. In Hamburg ist das Thema Barrierefreiheit seit vielen Jahren durch das Engagement der Patienteninitiative Hamburg e. V. auf der Agenda. Das Projekt "Barrierefrei. Wir sind dabei" kümmert sich seit mehreren Jahren um aussagefähige Informationen über barrierefreie Arztpraxen.
(Quelle: BT; Ärzte Zeitung; Patienteninitiative)
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