Die Techniker Krankenkasse (TK) stößt mit einem von ihr beauftragten Gutachten des Hamburger Gesundheitsökonoms Prof. Dr. Jonas Schreyögg, der auch Mitglied im Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen ist, eine Debatte um eine Reform der Krankenhausfinanzierung an.
Aus Sicht der TK sollte die Reform dazu führen, dass unnötige Operationen vermieden und Kliniken gleichmäßiger über Stadt und Land verteilt werden. "Die bisherige Logik des DRG-Systems mit Fallpauschalen, die "gleiche Leistung zum gleichen Preis" vergüten, hat dazu geführt, dass viele Krankenhäuser auf die Menge der Fälle schauen. Dabei sind die wirtschaftlichen Anreize derzeit so, dass Ärzte sich im Zweifelsfall oft eher für als gegen eine Operation entscheiden. Zudem haben vor allem Spezialkliniken, aber auch ländliche Häuser strukturelle Probleme, ihre Kosten zu decken, da sich ihre Fixkosten auf weniger Patienten verteilen", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. "Deshalb wäre es besser, die Fixkosten aus den Fallpauschalen herauszulösen. Stattdessen sollte eine Klinik, die für die Versorgung notwendig ist, dafür ein festes Budget erhalten. Die Fallpauschalen würden dann nur noch die Behandlungskosten abdecken."
Weiterhin schlägt die TK ein Qualitäts-Budget für besonders gute Behandlungen vor. "Wenn Kliniken beispielsweise leitliniengerecht behandeln, der Patient besonders schnell von Spezialisten versorgt wird oder das Haus deutlich überdurchschnittliche Qualitätsergebnisse erzielt, sollten wir das auch honorieren", so Puttfarcken. Damit würde auch ein besonderer Anreiz dafür geschaffen werden, dass sich die Häuser Gedanken machen und innovative Konzepte entwickeln.
(Quelle: TK)
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