Am 24. August haben die rot-grünen Regierungsfraktionen in der Hamburgischen Bürgerschaft einen Antrag eingebracht, der vorsieht, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg für eine Übergangsphase Arztpraxen übernehmen und betreiben können soll, wenn diese von Schließung bedroht sind. Immer häufiger müssten Praxisstandorte aufgegeben werden, weil sich keine Nachfolgerinnen oder Nachfolger fänden. Ziel des Antrags sei es, die Schließung von Praxen zu verhindern.
In der Debatte verwies Dr. Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, auf Berlin: Dort habe die KV Berlin eine erste Praxis übernommen, in der nun angestellte Ärztinnen und Ärzte arbeiten. Es sei nötig, nun neue Wege zu bestreiten, um die medizinische Grundversorgung zu erhalten. Berlin habe einen Weg gefunden, der auch Hamburg offenstehe.
Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, ergänzte, dass dies nun bereits der dritte Antrag in dieser Legislaturperiode sei, der sich mit dem Thema "gesundheitliche Versorgung in Hamburgs Stadtteilen" beschäftige. Dies würde zeigen, welchen Stellenwert dieses Thema in der Regierungskoalition einnehme. Sie appellierte: Es sei jetzt an der Zeit, dass diejenigen, die die Hauptverantwortung für die Verteilung von Arztsitzen in Hamburg trügen, die Vorschläge und Hilfestellungen aufgrifen und sich daran erinnerten, dass ihr Auftrag für alle Hamburgerinnen und Hamburger gelte - unabhängig davon, in welchen Stadtteilen sie leben.
Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
(Quelle: Ärzte Zeitung; Parlamentsdatenbank; Hamburgische Bürgerschaft; TK)
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