Am 15. Mai stellte die Feuerwehr Hamburg mit Innensenator Andy Grote, Feuerwehrchef Dr. Christian Schwarz und dem Chef der Freiwilligen Feuerwehren, Andre Wronski, auf einer Pressekonferenz die Jahresbilanz der Feuerwehr 2018 vor.
Die Hamburger Retter rückten im vergangenen Jahr insgesamt 287.743 Mal aus - 771 Mal weniger als im Jahr 2017. Darunter waren 12.257 Feuer-Meldungen, 22.318 Technische Hilfeleistungen und 253.168 Rettungsdienst-Einsätze. Die Zahl der Brandtoten stieg auf 14 (+2), 344 Menschen wurden bei Bränden verletzt.
Grote erklärte, dass die Feuerwehr in den kommenden Jahren deutlich mehr Personal bekommen werde. Bereits im vergangenen Jahr sei die Zahl der Beschäftigten um 130 gestiegen. 2018 sei zudem mit der dualen Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann erstmals der direkte Einstieg für Schulabgänger in den Feuerwehrberuf geschaffen worden. Grote sprach von einer "wichtigen Weichenstellung zur Nachwuchsgewinnung".
in der Bürgerschaft kritisierte die CDU-Fraktion angesichts des Jahresberichts, dass Menschen "insbesondere in den äußeren Stadtteilen" länger auf die Feuerwehr warten müssten, als die Fristen vorgeben würden. Sie fordert, dass mehr Wachen eingerichtet und Feuerwehrbeamte ausgebildet werden müssten (wir berichteten im Newsletter Nr. 08 vom 6. Mai 2019, wo Hamburger am längsten auf Hilfe warten).
Auch die FDP-Fraktion kritisiert, dass angesichts der derzeitigen Nicht-Erfüllung bei den vorgesehenen Eintreffzeiten der Rettungskräfte der Senat dringend nachbessern müsse. Alle Maßnahmen und Versprechungen hätten bisher zu keiner Umkehr geführt.
"Die Feuerwehr Hamburg verzeichnet seit Jahren steigende Einsatzzahlen. Seit Jahren kämpft man dagegen mit mehr Rettungsmitteln an. Doch wie sich zeigt, sorgt ein Mehr an Rettungswagen nicht zwangsläufig für eine bessere Versorgung oder eine Entlastung bei den Rettungskräften", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.
"Was wir brauchen, ist keine Insellösung im Rettungsdienst, sondern eine Lösung für die Notfallversorgung insgesamt. Deshalb fordern wir eine koordinierte Notfallversorgung, um die unterschiedlichen Bereiche der Notfallversorgung zusammenzuführen. So könnten Patienten in die für sie richtige Versorgungsstufe geführt und der Rettungsdienst und die Notaufnahmen entlastet werden", so Puttfarcken weiter.
(Quelle: Feuerwehr Hamburg; Welt; NDR; TK)
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