Die Diskussion um die Gehälter bei ambulanten Pflegediensten ist neu entbrannt. Wie das Abendblatt berichtete, kritisiert Pflegestaatssekretär Karl-Josef Laumann, dass rund 80 Prozent der Pflegedienste in Hamburg eine höhere Vergütung abgelehnt hätten, weil sie daran geknüpft war, dass im Gegenzug die Gehälter angehoben werden müssen.
Zum Hintergrund: Die Hamburger Pflegekassen hatten sich bereit erklärt, die Vergütung der Pflegeleistungen in der häuslichen Pflege um 4,6 Prozent zu erhöhen, wenn die Pflegedienste im Gegenzug dazu bereit waren, die Gehälter ihrer Mitarbeiter entsprechend zu steigern und dies auch nachzuweisen. Wer das nicht wollte, bekam nur 2,3 Prozent mehr.
Die Hamburger Ersatzkassen hatten ihrerseits im Jahr 2016 auch bei der häuslichen Krankenpflege ein Angebot mit einer Differenzierung bei der Vergütungssteigerung der Pflegedienste angeboten. Dienste, die eine Tarifbindung haben, sollten eine höhere Vergütung (plus 2,5 Prozent) erhalten als Anbieter ohne Tarifbindung (plus 1,2 Prozent). Dieses Angebot wurde von den Wohlfahrtsverbänden in Hamburg zum 1. Juli 2016 angenommen. (Wir berichteten im Newsletter Nr. 14 | 25.07.2016).
Durch den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), der die privaten Pflegedienste vertritt, wurde eine Differenzierung der Vergütungssteigerung dagegen lange Zeit abgelehnt. Erst nach dem Anrufen einer Schiedsperson wurde eine vergleichbare Regelung, die auch an die Weitergabe der Vergütungssteigerung an die Pflegekräfte geknüpft ist, vertraglich vereinbart. Rund die Hälfte der privaten Pflegedienste in Hamburg hat dieses Angebot angenommen.
(Quelle: Abendblatt; vdek; TK)
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