Händewaschen, Abstandhalten und Maske tragen können ganz erheblich dazu beitragen, die Covid-19 Mortalität zu senken. Diese Schlussfolgerung legt eine Studie nahe, die Julia Brailovskaia, Silvia Schneider und Jürgen Margraf von der Ruhr-Universität in Bochum durchgeführt haben. Untersucht wurde die Covid-19-Situation im Sommer 2020 in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Russland, Schweden, Spanien und den USA.
In Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien, wo sich ein hoher Anteil der Bevölkerung an die Corona-Schutzmaßnahmen gehalten habe, sei die Covid-19-Sterblichkeit weniger stark gestiegen als in Polen, Russland, Schweden und den USA, wo die Maßnahmen auf eine geringere Akzeptanz gestoßen seien.
"Der Effekt der Corona-Maßnahmen auf die Sterblichkeit ist sehr stark", sagte Mitautor Prof. Dr. Jürgen Margraf der WAZ. Die Sterblichkeit sei in Ländern mit hoher Akzeptanz der Corona-Maßnahmen um rund acht Prozent gestiegen, während die Länder mit geringerer Zustimmung zu den Maßnahmen einen Anstieg um 81 Prozent verzeichnet hätten.
Zwar weise ihre Studie einige Einschränkungen auf, beispielsweise durch die Fokussierung auf Europa und die USA, allerdings sei der fast zehnfache Unterschied in der zusätzlichen Mortalität zwischen Ländern mit geringer und hoher Regeltreue "so stark, dass Studienbeschränkungen als alleinige Erklärung für diese Unterschiede unwahrscheinlich erscheinen", schreibt das Forschungsteam.
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