Die neue Krankenhausplanung in NRW schafft nach Ansicht der gesetzlichen Krankenkassen gute Voraussetzungen für eine zukunftsfähige, qualitäts- und patientenorientierte Krankenhausstruktur im bevölkerungsreichsten Bundesland. Diese Chance sollten die Beteiligten in den im nächsten Jahr anstehenden regionalen Planungsverfahren konsequent nutzen, erklärten die Kassen anlässlich einer Expertenanhörung im Landtag.
Die Patientinnen und Patienten müssten auch in Zukunft darauf vertrauen können, dass stationäre Behandlungen nur dort erfolgen, wo die bestmöglichen Voraussetzungen dafür gegeben sind. Die Pandemie habe gezeigt, dass klare Zuständigkeiten und Spezialisierungen notwendig seien. Der qualitätsorientierte Umbau der Krankenhausstrukturen müsse daher weiter forciert werden. Aus aktuellen Umfragen sei bekannt, dass Menschen in NRW eindeutig mehr Wert auf hohe Qualität als auf eine Vielzahl von Kliniken im nahen Umfeld legten.
Die vorgeschlagenen Spezialisierungs- und Konzentrationsprozesse sowie Mindestfallzahlen müssen im Ergebnis dazu führen, dass bestimmte hochspezialisierte Leistungen künftig auch nur noch von klar definierten Kliniken im Land erbracht werden dürfen. Die Konzentration von Krankenhausstandorten ermögliche zudem einen zielgerichteten ärztlichen und pflegerischen Personaleinsatz, höhere Investitionsmittel pro Krankenhausstandort und höhere Qualitätsstandards.
Im Vorfeld der Anhörung hatte die Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) mitgeteilt, die Kliniken in NRW seien zu einer Modernisierung der Versorgungsstrukturen "grundsätzlich bereit". Die Landesregierung müsse aber für die beabsichtigten Veränderungen mindestens rund 200 Millionen Euro jährlich über die kommende Legislaturperiode hinaus bereitstellen. "Die neue Krankenhausplanung, die sich stärker an Qualitätskriterien orientiert, kann und wird nur gelingen, wenn die dadurch ausgelösten Veränderungen vollständig finanziert werden", sagte der Präsident der KGNW Jochen Brink.
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