Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Schließungen des St. Vincenz-Krankenhauses in Essen-Stoppenberg und des Marienhospitals in Essen-Altenessen verteidigt. Bei einem Besuch des Westdeutschen Protonentherapiezentrums am Uniklinikum Essen hatte die Personalratsvorsitzende des Klinikums dem Minister vorgeworfen, er schließe mitten in der Pandemie "aus Profitinteresse" 80 Krankenhäuser, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung.
Spahn habe erwidert, sein Eindruck sei nicht, dass es im Ruhrgebiet zu wenig Krankenhäuser gebe. Erforderlich sei eine bedarfsgerechte Krankenhausstruktur, um die knappen Personalressourcen effizienter einsetzen zu können. Dafür müssten aber keine neuen Krankenhäuser gebaut werden. Eine bedarfsgerechte Versorgung lasse sich auch erreichen, indem die bestehenden Häuser besser miteinander kooperierten, durch Schwerpunktbildung und eine gute Finanzierung der Grundversorgung, zitiert die Zeitung den Bundesgesundheitsminister.
Anstelle von Quantität in der Fläche müsse die Effizienz und Qualität gestärkt werden, betonte der Minister. Er wolle nicht, dass bestimmte Dinge in jedem Krankenhaus stattfänden. "Ich möchte keine Krankenhäuser, in den zehn Frühchen pro Jahr geboren werden. Das ist Körperverletzung, nämlich für die Frühchen", sagte Spahn.
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