Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im NRW-Landtag, Thomas Kutschaty, hat sich gegen Sonderrechte für geimpfte Menschen ausgesprochen. Die Frage "habe das Potenzial für gesellschaftliche Sprengkraft". Nötig sei aber angesichts weiterhin steigender Inzidenzzahlen und voller Intensivstationen eine breite Akzeptanz für die bestehenden und künftigen Maßnahmen. Solange Impfstoffe knapp seien, dürften sich die bereits Immunisierten als privilegiert fühlen, erklärte Kutschaty.
Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Hans-Albert Gehle, hat an die Solidarität der bereits Geimpften appelliert. Er wünsche sich von dieser Gruppe Rücksichtnahme. Andernfalls würden sich Nicht-Geimpfte, wie etwa jüngere Menschen, eventuell nicht mehr an die Corona-Regeln halten. Er habe Sorge, "dass die Menschen dann unachtsam werden".
Junge Menschen schneller und konsequenter zu impfen, hat der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Münster, Prof. Dr. Hugo Van Aken, vorgeschlagen. Die noch nicht Geimpften in dieser Gruppe wiesen hohe Infektionsraten auf. "Um die Infektionsketten hier wirksam zu unterbrechen, rufen wir die Bundesregierung auf, die Gruppe der unter 30-Jährigen nun in der Priorisierung nach vorne zu ziehen", sagte Van Aken.
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