Corona als Beschleuniger der digitalen Versorgung - Diskussionsrunde beim Medica Econ Forum

Seit dem 1. Januar 2021 ist die elektronische Patientenakte (ePA) online. Damit sie zum digitalen Herzstück der Versorgung wird, muss allerdings noch viel passieren. Im Alltag ist der Nutzen der ePA für die Versicherten bisher kaum erlebbar. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen braucht mehr Tempo.

Was passieren muss, damit das deutsche Gesundheitswesen die digitale Transformation aktiv mitgestalten kann, statt von ihr umgestaltet zu werden, diskutieren auf dem Medica Econ Forum by TK Daniel Cardinal, Geschäftsbereichsleiter Versorgungsinnovationen der Techniker Krankenkasse, mit Dr. Gottfried Ludewig, Leiter der Abteilung Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit und Dr. Thomas Kriedel, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Gottfried Ludewig wird die Diskussionsrunde zum Thema "Corona als Beschleuniger der digitalen Versorgung" am 16. November 2021 um 11:30 Uhr mit einem Impulsvortrag eröffnen. Sie finden unseren Stand auf der MEDICA in Halle 12. Das Medica Econ Forum by TK beginnt am 15. November um 12:00 Uhr und endet am 18. November um 16:15 Uhr. Das komplette Programm mit allen Diskussionsrunden und Vorträgen ist online.

Das Medica Econ Forum by TK findet in diesem Jahr wieder mit Publikum statt. Dazu hat die Messe Düsseldorf ein strenges Hygienekonzept entwickelt, das auf der Caravan-Messe im September erfolgreich getestet wurde.

Ersatzkassen begrüßen neue NRW-Krankenhausplanung - Steffens fordert zeitgemäße Klinikfinanzierung

Bei der anstehenden Krankenhausreform in NRW hat sich der Verband der Ersatzkassen (vdek) für mehr Patientenorientierung ausgesprochen. "In der zukünftigen Krankenhausplanung des Landes muss klar die Qualität im Vordergrund stehen", sagte Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW.

Der vor kurzem verabschiedete Krankenhausplan des Landes sieht vor, durch Bündelung der vorhandenen Kapazitäten leistungsfähigere Strukturen zu schaffen und die Versorgungsqualität zu erhöhen. In einem Gespräch mit dem Gesundheitsministerium haben die Ersatzkassen deutlich gemacht, dass sie diesen Ansatz unterstützen.

Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertretung NRW betonte, dass eine höhere Spezialisierung der Kliniken den Patientinnen und Patienten zugute käme. "Je erfahrener und spezialisierter Ärztinnen und Ärzte sind, desto besser ist in der Regel das Behandlungsergebnis", sagte sie. Gerade bei planbaren Eingriffen sei Wohnortnähe daher nicht das entscheidende Kriterium. Eine zeitgemäße Krankenhausfinanzierung müsse sowohl die Qualität als auch die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen, erklärte Steffens.

Kontroverse um Impfpflicht: Lauterbach widerspricht Kinderärzte-Chef Fischbach

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Thomas Fischbach, hat eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ins Gespräch gebracht. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er, "wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken. Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet", zitiert die Deutsche Presseagentur aus dem Gespräch der Zeitung mit Fischbach.

Dem widersprach der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach. Er lehne eine Impfpflicht für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Pflegepersonal ab, sagte Lauterbach der selben Zeitung. Die Impfquote bei Lehrkräften und Kita-Personal sei sehr hoch. Das Problem in den Schulen und Kitas seien nicht die nicht geimpften Erzieher und Lehrer, sondern dass sich Kinder und Jugendliche gegenseitig ansteckten.

Eine Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen lehnt Lauterbach ebenfalls ab. Auch dort gebe es eine hohe Impfquote. Zuvor hatte Fischbach gefordert, schärfer auf Impfverweigerer in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu reagieren. Dabei dürfe der Fachkräftemangel kein Gegenargument sein.

Pflegekammer: SPD fordert Befragung aller Pflegekräfte in NRW

Die SPD-Landtagsfraktion hat die Landesregierung mit einen Eilantrag aufgefordert, ein Moratorium zur geplanten Errichtung einer Pflegekammer in NRW aufzulegen.

Die Planungen des Landes sehen vor, dass spätestens am 1. April 2022 von den Pflegenden in NRW eine Kammerversammlung gewählt wird, die ihre Interessen vertreten soll.

Viele Pflegende seien mit dem Vorgehen der Landesregierung nicht einverstanden, da die Migliedschaft in der Kammer verpflichtend ist, argumentiert die SPD. Ihren Angaben zufolgen hätten 12.000 Menschen eine Petiition gegen Errichtung der Pflegekammer und für eine Urabstimmung unterzeichnet.

Nach Einschätzung der SPD besteht daher "dringender Handlungsbedarf, die zugespitzte Stimmung in der Pflege zu beruhigen". Dazu müsse der laufende Einrichtungsprozess mittels eines Moratoriums ausgesetzt werden, um eine Urabstimmung aller Pflegekräfte zu ermöglichen.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Lisa-Kristin Kapteinat und der gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Josef Neumann werfen der Landesregierung vor, Errichtung der Kammer auf die Befragung "von gerade einmal 1.500 Pflegenden" zu stützen. Diese Stichprobe sei nicht repräsentativ für den Willen der rund 200.000 Betroffenen in NRW.

Patientensicherheitsbeauftragte gründen Bundesverband

Patientensicherheitsbeauftragte aus ganz Deutschland haben einen Interessenverband gegründet. Der Bundesverband der Patientensicherheitsbeauftragten Deutschlands soll die Basis schaffen, "um eine Interessenbündelung, sowie den Fachaustausch inter pares zu fördern", teilt der neue Verband mit. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch Hardy Müller, Beauftragter für Patientensicherheit der Techniker Krankenkasse (TK).

TK unterstützt Forschungprojekt zur akademischen Prokrastination an der Universität Paderborn

Die Universität Paderborn startet mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse (TK) ein Projekt gegen Prokrastination, umgangssprachlich "Aufschieberitis". Prokrastination sei im akademischen Kontext besonders weit verbreitet und könne bei Studierenden mit Leistungseinbußen bis hin zu Problemen der physischen und psychischen Gesundheit einhergehen, erklärte die Psychologin Prof. Dr. Katrin Klingsieck, die das Vorhaben leitet.

Ihm Rahmen des auf drei Jahre angelegten Projekts soll ein Programm entwickelt werden, das Prokrastination bei Studierenden reduzieren oder verhindern soll. Dabei werde ein neuer Ansatz verfolgt, der neben dem bewussten Handlungswunsch auch die unbewussten Bedürfnisse berüchsichtige. Die TK unterstützt das Vorhaben, dessen Gesamtvolumen sich laut Uni auf 248.000 Euro beläuft.

Die TK will mit ihrem Engagement ihre Präventionsangebote im Bereich "Gesunde Hochschule" ausbauen. "Wenn sich das Projekt an der Uni Paderborn bewährt und bei den Studierenden nachhaltige Erfolge zeigt, planen wir einen bundesweiten Roll-Out. Dann hat das Forschungsprojekt Pionierarbeit geleistet", sagte Joachim Schröer, Gesundheitsmanager bei der TK, dem "Westfalen-Blatt."

Gefälschte Impfausweise: Laumann und Reul warnen vor Konsequenzen

Die Landesregierung hat angekündigt, konsequent gegen gefälschte Impfnachweise vorzugehen. "Wenn Impfnachweise gefälscht werden und damit womöglich sogar noch Geld verdient wird, ist das eine Riesen-Sauerei. Das gefährdet unsere Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Fälschungen von Impfnachweisen seien keine Kavaliersdelikte. Zum Teil handele es sich dabei um handfeste Straftaten, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Strafverfolgungsbehörden würden entsprechenden Hinweisen konsequent nachgehen. "Jeder muss wissen: Auch wer den Nachweis nicht selbst fälscht, sondern ihn 'nur' benutzt, kann sich strafbar machen", unterstrich Reul.

Donnerstag, 7. Oktober 2021, 15:00-17:00 Uhr, online: Neurowissenschaft trifft Gesundheitswirtschaft

"Neurowissenschaft trifft Gesundheitswirtschaft". Veranstalter: Research Department Neuroscience (RDN), Agentur Gesundheitscampus und MedEcon Ruhr. Kostenfrei, verbindliche Anmeldung per Mail an: wittmers@medecon.ruhr.

Save the Date: 15. - 18. November 2021: Medica Econ Forum by TK

Das MEDICA ECON FORUM by Techniker Krankenkasse (TK) ist in diesem Jahr vom 15. bis 18. November als Hybrid-Veranstaltung geplant. Alle Diskussionsrunden und Vorträge sowie die Referentinnen und Referenten können Sie dem aktuellen Programm entnehmen.