Fehlende Gesundheitskompetenz war nach Ansicht der Bielefelder Seniorprofessorin für Gesundheitskompetenzforschung Prof. Dr. Doris Schaeffer mitverantwortlich dafür, dass Deutschland sich "bei der Bewältigung der Pandemie etwas schwergetan" hat.
Die Zahl der Menschen, die über eine geringe Gesundheitskompetenz verfügten, sei von 2017 bis 2022 von 54,3 auf 58,8 Prozent gestiegen, sagte Schaeffer der "Ärzte Zeitung". Die 2017 von dem damaligen Gesundheitsminister Hermann Gröhe ins Leben gerufene "Allianz für Gesundheitskompetenz" habe daran nichts geändert.
Unter Gröhes Nachfolger Spahn seien vier Digitalisierungsgesetze auf den Weg gebracht, aber zu wenig darüber nachgedacht worden, wie die Digitalisierung zu einer besseren Gesundheitskompetenz beitragen könne.
Gesundheitsbildung und -kompetenzförderung sollte im Bildungssystem verankert werden, forderte Schaeffer. Auch in den Ausbildungen zu den Gesundheitsberufen sollte das Thema Förderung von Gesundheitskompetenz einen höheren Stellenwert bekommen.
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