Der Grünen-Gesundheitsexperte Dr. Janosch Dahmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis hat die politisch Verantwortlichen aufgefordert, die Bevölkerung besser über den Stand der Impfungen zu informieren. Dahmen nannte es im Deutschlandfunk "ein Stück weit unverständlich, dass wir in einem Land mit so vielen Menschen nicht zu einer Lösung kommen, die letztlich funktioniert, die so ist, dass jeder Mensch einfach die Information bekommt, wann er denn voraussichtlich an der Reihe sein wird".
Ein positives Beispiel für eine gute Unterrichtung der Bevölkerung sei Dänemark. Dort habe jetzt schon jede Bürgerin und jeder Bürger "einen zumindest hypothetischen Termin" und werde bei Terminänderungen, etwa wegen zusätzlicher Impfstofflieferungen, informiert. "Es gibt den Bürgern ja ein Stück weit das Gefühl, man hat mich auf dem Schirm, man hat mich nicht vergessen, und man arbeitet da dran, dass ich möglichst schnell den Impfstoff bekomme", sagte Dahmen, der Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages ist.
Mit Blick auf die Verzögerungen bei der Impfstofflieferung sagte Dahmen, er glaube es sei falsch, im zwölften Monat der Pandemie die Frage zu stellen: "Warum gibt es nach so kurzer Zeit noch nicht unendlich viel Impfstoff?". Dahmen sagte: "Im Kern ist es ein Erfolg, dass es gelungen ist, Impfstoffe zu finden und Prozesse, die normal Jahre dauern, zu verkürzen." Er sei in Sorge, wenn mit Blick auf den Sommer allzu große Versprechungen gemacht würden, dass jeder ein Impfangebot bekomme. "Im Moment gibt es jedenfalls sehr große Probleme, die wir lösen müssen", betonte Dahmen.
|