Die Techniker Krankenkasse (TK) hat die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr veröffentlicht. Der Verwaltungsrat hat auf seiner Sitzung die Jahresrechnung abgenommen, die ein Minus von rund 427 Millionen Euro aufweist. Die Ausgaben für die medizinische Versorgung stiegen auf insgesamt 32,8 Milliarden Euro und damit um 6,7 Prozent je Versicherte bzw. Versicherten.
"Die Finanzlage ist für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung herausfordernd", sagte Dominik Kruchen, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats und Arbeitgebervertreter. "Die Ausgaben für Gesundheit steigen, auch wegen der teuren Gesundheitspolitik der vergangenen Jahre. Dadurch ist eine Milliardenlücke in der gesetzlichen Krankenversicherung entstanden, die 2021 auch durch die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler geschlossen wurde, da die Krankenkassen mehr als acht Milliarden Euro ihrer Reserven abgeführt haben. Die TK allein hat 1,4 Milliarden Euro beigetragen."
Dies spiegele sich im Finanzergebnis wider. Mit Blick auf das kommende Jahr und die bekannt gewordenen Eckpunkte für ein Finanzierungsgesetz, das die prognostizierte Finanzlücke von etwa 17 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung schließen soll, sagte Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats und Versichertenvertreter:
"Es ist wichtig, dass die Politik nun endlich handelt, die gesetzliche Krankenversicherung braucht Planungssicherheit. Dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigen und wiederum Reserven der Kassen eingezogen werden sollen, ist jedoch eine weitere Belastung für die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler - und erneut ein Eingriff in die Entscheidungsspielräume der Selbstverwaltung. Wir erwarten politische Lösungen, um die Finanzen nachhaltig für die kommenden Jahre zu stabilisieren."
|