Eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) hält die Verbesserung der Notfallversorgung für sehr wichtig. Das zeigt der aktuelle Meinungspuls 2021 der Techniker Krankenkasse (TK), eine repräsentative Forsa-Umfrage. Eigene Erfahrungen mit der Notfallversorgung machten der Umfrage zufolge in den vergangen drei Jahren 32 Prozent der Befragten.
Die meisten dieser Betroffenen (43 Prozent) gaben an, sie hätten sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses begeben. Um die Notaufnahmen zu entlasten, schlägt die TK daher vor, als erste Anlaufstelle in räumlicher Nähe zu bestehenden Notfallstrukturen - zum Beispiel Kliniken - integrierte Notfallzentren einzurichten, die rund um die Uhr geöffnet sind. Träger dieser Stellen sollten aus TK-Sicht die Kassenärztlichen Vereinigungen sein, verbunden mit der Pflicht, mit benachbarten Kliniken zu kooperieren.
"Dadurch ist eine qualifizierte Ersteinschätzung möglich und die Patientinnen und Patienten werden an die richtige Stelle weitergeleitet", sagte Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen (NRW). "Das kann dann eine Klinik oder eine Bereitschaftspraxis sein", erläuterte Steffens. Eine Überlastung der Notaufnahmen werde so vermieden.
Denkbar sei es auch, digitale Angebote und Fernbehandlungen in die Notfallversorgung zu integrieren: etwa in bestimmten Fällen eine Video-Sprechstunde mit einem Arzt oder einer Ärztin zu ermöglichen. Die Offenheit dafür ist bei einer Mehrheit der Befragten da: 68 Prozent können sich vorstellen, ein solches Angebot auszuprobieren.
|