KV-Notfallpraxis am UKE

 

 

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KV Hamburg) hat am 1. Oktober ihre fünfte Notfallpraxis in der Hansestadt am Standort der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eröffnet. Sie wird von Allgemeinmedizinern des Instituts und der Poliklinik für Allgemeinmedizin unter Prof. Dr. Martin Scherer betrieben und ist außerhalb der Sprechstundenzeiten der Vertragsärzte geöffnet. Welche Patienten in die ZNA kommen und welche direkt in die ambulante Versorgung der KV-Notfallpraxis, entscheidet speziell geschultes Personal am Tresen der ZNA. Ziel ist es, die Notaufnahme des UKE zu entlasten und Wartezeiten für Patienten zu verkürzen.

"Die KV Hamburg komplettiert damit das Leistungsportfolio des vertragsärztlichen Bereitschaftsdienstes 'Arztruf Hamburg 116 117'", sagte Walter Plassmann, Vorsitzender der KV Hamburg. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks lobte das Konzept des Arztrufes als "bundesweit vorbildlich", betonte aber zugleich, dass das Element eines "gemeinsamen Tresens" eine wesentliche Ergänzung sei. "Die Einrichtung, die wir hier eröffnen, passt nahtlos in ein Konzept, wie ich es mir künftig vorstelle." Dies sei ein "erfreulicher Tag" für die Versorgung in Hamburg und werde die Notaufnahme entlasten, so die Senatrorin.

Auch Prof. Dr. Christian Gerloff, stellvertretender Ärztlicher Direktor am UKE, hob hervor, dass es wichtig sei, aus der Perspektive der Patienten zu denken: "Es gibt keine "falschen Patienten" in der Notaufnahme. Ein Patient hat ein Problem, das für ihn dringend ist. Wir können aber nicht erwarten, dass er immer von sich aus die richtige Entscheidung treffen kann, wo ihm am besten geholfen wird." Deshalb sei die neue Lösung für die Patienten die richtige. Zusätzlich solle das neue Versorgungskonzept wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden.

Bereits seit 2012 ist das Institut von Prof. Scherer Bestandteil der interdisziplinären Notaufnahme des UKE und versorgt unter der Woche vor 18 Uhr ambulante Patienten mit niedrigen Behandlungsbedarf in separaten Räumen in der ZNA. Durch die neue Notfallpraxis sind die Allgemeinmediziner wochentags nun auch nach 18 Uhr (freitags: 17 Uhr) bis Mitternacht sowie an den Wochenenden und Feiertagen von 8-24 Uhr erreichbar. Bezahlt werden diese Schichten von der KV Hamburg.

(Quelle: NDR; Hamburger Abendblatt; TK)

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