Gartenkalender für die 39. Kalenderwoche
Ziergehölze
Hagebutten verarbeiten
Viele Apfelrosen (Rosa rugosa) tragen dieses Jahr reichlich Hagebutten. Wussten Sie, dass sich die Früchte zu Konfitüre oder Mus verarbeiten lassen? Letzteres nennt man im Schwäbischen auch Hägenmark. Dazu werden die von den Blüten befreiten, gewaschenen und entkernten Hagebutten drei bis vier Tage eingefroren. Anschließend werden sie mit Wasser oder Apfelsaft aufgekocht. Danach durch ein Sieb streichen und mit Zucker zu einem Mus einkochen.
Immergrüne pflanzen
Jetzt ist noch ein guter Zeitpunkt, um immergrüne Laub- und Nadelgehölze wie Buchs, Liguster, Kiefer und Eibe vor dem Winter zu pflanzen. Damit die Pflanzen gut einwurzeln, müssen sie bei Trockenheit gewässert werden.
Heide
Die sogenannten Knospenblüher, das sind Sorten der Besenheide (Calluna vulgaris) oder anderer Heidearten, deren Blüten nicht aufgehen und im Knospenstadium verharren, bringen auch im September den Heidegarten zum Blühen. Für Insekten sind diese Sorten allerdings keine Freude, denn die geschlossenen Knospen liefern weder Nektar noch Pollen. Die „normale“ Besenheide ist für Wildpflanzengärten aber zu empfehlen, da sie als späte Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen sehr attraktiv ist.
Einjährige, Stauden und Ziergräser
Pfingstrosen pflanzen
Achten Sie bei einer Neupflanzung von Pfingstrosen darauf, dass die dicken Triebknospen dicht unter der Erdoberfläche liegen, sonst blühen sie nicht. Übrigens: Pfingstrosen können bis zu 20 Jahre am gleichen Platz stehen. Bevorzugt wird ein halbschattiger Standort.
Gemüse und Kräuter
(c) Peter Hagen
Gründüngung einsäen
Wenn Sie auf den abgeernteten Gemüsebeeten noch eine Gründüngung einsäen wollen, müssen Sie sich beeilen! Bis Ende September lassen sich noch Wintergerste, -weizen und -roggen sowie Winterraps aussäen. Da die Pflanzen winterhart sind, können sie recht lange auf dem Beet stehen bleiben.
Aussaaten im Frühbeet
Bevor Sie im Frühbeet Herbstkulturen von Rettich, Feldsalat oder Spinat aussäen, sollten Sie den Boden gut lockern und mit einer Kompostgabe verbessern.
Salate im Herbst schützen
Damit Salate, die jetzt noch im Garten stehen, vor starken Niederschlägen im Herbst geschützt sind, können Sie ein einfaches Foliendach aufstellen mit Belüftung an der Seite oder an den Giebeln. Vergessen Sie nicht zu gießen, wenn der Boden unter dem Dach zu trocken ist.
Chicoree bleichen
Wenn Sie Chicorée gepflanzt haben, können Sie einen Teil der Wurzeln bereits jetzt zum Bleichen in Gefäße setzen, mit schwarzer Folie bedecken und in den Keller stellen. Die restlichen Wurzeln bleiben bis Ende Oktober im Boden.
Braunfäule an Tomaten
Bei Tomatengärtner stets gefürchtet - die Braunfäule, auch Krautfäule (Phytophtora infestans) genannt. Der Pilz erfreut sich im Gegensatz zu Tomaten an feuchtem Wetter und kann sich spätestens im Spätsommer etablieren, da der Tau oft nur noch langsam abtrocknet. Bei feucht-kühlen Sommern wie 2021 greift der Pilz leider viel früher durch.
 
Zunächst werden die Blätter an den Rändern nekrotisch und bekommen braune Flecken, dann folgen Stängel und Stielpartien, schließlich sind auch die Früchte betroffen. Jetzt hilft nur noch, alle befallenen Partien auszuschneiden, in der Mülltonne zu entsorgen und zu hoffen, dass die Früchte schneller reifen, als sich die Krankheit ausbreitet.
 
Schneiden Sie möglichst bald jegliche braune Stellen aus und entfernen Sie das Schnittgut rasch aus dem Beet. Verwenden Sie möglichst robuste Sorten, auch wenn die Erträge alter, samenfester Sorten nicht immer so hoch sind. Was nutzen die schönsten Hybriden, wenn die Früchte noch vor der Ernte verfaulen? Achten Sie auf genug Abstand zwischen den Pflanzen, sodass sie bei Tau und/oder Regen schneller abtrocknen können. Ein geschützter Anbau unter einem Tomatendach ist empfehlenswert, hier ist aber für ausreichende Belüftung zu sorgen.
 
 
 
 
Schutz empfindlicher Gemüsearten
Nachts kann es im September schon ziemlich kühl werden. Sonnenhungrige Gemüsearten wie Paprika und Aubergine danken eine Plastikhaube oder Vliesabdeckung. So reifen die Früchte schneller und und selbst in kühleren Lagen lässt sich mediterraterranes Gemüse ernten. Hauben lassen sich leicht aus kunststoffummanteltem Draht (3 mm), Bindedraht und großen Mülleimerbeuteln (klar) basteln. Regelmäßiges Gießen und Lüften an heißen Tagen sind allerdings unerlässlich.
Kulturmaßnahmen an Rosenkohl
Hat der Rosenkohl bis Mitte des Monats noch keine Röschen angesetzt, lässt sich die Ernte noch durch einen Trick sichern: Brechen Sie die Triebspitze heraus und gießen Sie gründlich. Nur ausreichend feuchter Boden gewährleistet große Röschen. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh verhindert, dass der Boden austrocknet.
Obst
(c) Peter Hagen
Apfelernte
Achten Sie bei der Apfelernte darauf, dass Sie die Stiele nicht herausreißen, sonst faulen die Früchte an dieser Stelle. Vermeiden Sie auch Druckstellen und Verletzungen mit den Fingernägeln und reißen Sie keine Blattbüschel von den Zweigen.
Erdbeerpflanzen kontrollieren
Kontrollieren Sie die Erdbeerpflanzen immer wieder auf Fraßschäden durch Raupen und sammeln Sie die Schädlinge gegebenenfalls ab. Ist trotz Fraßspuren keine Raupe zu entdecken, handelt es sich um Befall durch Erdraupen. Die nachtaktiven Tiere lassen sich nach Einbruch der Dunkelheit mithilfe einer Taschenlampe absammeln.
Quitten
Quitten sind aufgrund ihrer außergewöhnlichen und dekorativen Früchte eine Bereicherung für den Garten. Wer Quitten pflanzen will, sollte jedoch beachten, dass Quitten sehr anfällig für den Feuerbrand sind. Auch vertragen sie keinen hohen Kalkgehalt im Boden. Optimal sind deshalb Standorte mit einem pH-Wert von 6,0 – 6,5.
Backapfelparty
Die Backapfelzeit beginnt. Weshalb also nicht schon im September eine Backapfelparty am Feuer feiern? Die Kerngehäuse einfach mit dem Kerngehäusestecher entfernen und das Loch mit Rosinen und gehackten Nüssen auffüllen. In Alufolie gewickelt werden die Äpfel in der Glut gegart. Ein Schuss Rum und etwas Zimt und Honig verleihen ein ganz besonderes Aroma.
Pflanzenschutz
Ringe gegen Apfelwickler
Die im Sommer gegen den Apfelwickler angebrachten Ringe aus Wellpappe können Sie jetzt mitsamt den darin noch befindlichen Raupen für dieses Jahr entfernen und vernichten.
Profi-Tipp der Woche
(c) commons wikimedia / Denis Barthel
Gartenpraxis-Profitipp
Lilienvermehrung mit Zwiebelschuppen
Möchte man Liliensorten oder gar eigene Lilienzüchtungen vegetativ vermehren und damit identische neue Pflanzen gewinnen, gilt die Technik mittels Zwiebelschuppen als besonders Erfolg versprechend. Die beste Zeit dafür liegt im September bis November, sobald die Pflanze oberirdisch vertrocknet ist.  lesen
Wildbienen-Tipp
(c) Tjards Wendebourg
Wildbienen im September: Gemeine Furchenbiene
Solange es Blüten gibt, gibt es auch Wildbienen. Zum Ende des Sommers zählt die Gemeine Furchenbiene oder Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) zu den Arten, die beim Blütenbesuch zu entdecken sind, beispielsweise an Minze (Mentha suaveolens ssp. insularis), aber auch an zahlreichen anderen Blüten.    lesen
Ulmers Buchtipps
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